21. April 2011

Nachfragen lohnt nicht

Die Usedom-OZ vermeldet:
Ärger um „Containerdorf“
Anwohnerin erbost: „Das ist eine Zumutung.“ Gemeinde sichert Prüfung zu.
... In den Unterkünften sollen nach Aussagen des Flächeneigentümers Heiko Mäcken rund 100 Fachkräfte untergebracht werden, die mit dem Aufbau eines riesigen Solarparks in Relzow bei Anklam (die OZ berichtete) beauftragt sind. ...
Sie sollen täglich über mehr als 80 Kilometer transportiert werden.

Nur so nebenbei: Der Bürgermeister meint zu dem Protest der Anwohner:
"Wir müssen sehen, was bau- und planungsrechtlich hier möglich ist. Hier geht es nicht um Emotionen.“
Nichts anderes verlangen die Anwohner, was die OZ zwar mitteilt, aber den Bürgermeister nicht darauf hinweist:  
" ... Wir als Häuslebauer mussten uns an diverse Auflagen laut Bebauungsplan halten und hier sollen Wohncontainer ins Bild passen?“, fragt die Heringsdorferin.  
Der darf den Anwohnern per OZ Gefühlsduselei vorwerfen.
Zu lesen ist auch dies, zu dem der Bürgermeister nicht Stellung nehmen musste. (Wann fragt die OZ schon einmal nach?):
„Die Container standen urplötzlich da und keiner der Anwohner konnte sich erklären, was passieren würde“, schrieb gestern die Heringsdorferin Anke Holtz. Sie ist Anwohnerin und verärgert, „wie mit den Einwohnern des Seebades umgegangen wird“.
In derselben Ausgabe steht in einem anderen Artikel:
Im Amtsdeutsch ist die Lage klar: Für den schwer behinderten Philipp (20) klafft im Inselsüden eine Versorgungslücke. ...
Jetzt die Verbindung zu dem anderen Artikel:

obwohl Silvia Volkwardt erzählt, dass das Autofahren ihrem Sohn riesigen Spaß mache und die Distanz zwischen Usedom und Ducherow deshalb kein Problem sei, ist eine Tagespflege dort für sie unerreichbar: Die Insel Usedom befindet sich nicht mehr im Zuständigkeitsgebiet der Ducherower Einrichtung; diese betreibt zwar in Heringsdorf eine Behindertenwerkstatt — dafür aber ist der in die Pflegestufe drei eingeordnete junge Mann zu schwer gehandicapt. ...
Und:
Weil Baltz nicht über geeignete Wagen verfügt, muss der junge Mann jeden Morgen von einem privaten Behinderten-Fahrdienst abgeholt und nach Anklam gebracht beziehungsweise nachmittags wieder nach Hause gefahren werden. An den monatlichen Kosten von stolzen 600 Euro beteiligt sich der Anklamer Pflegedienst zwar zur Hälfte — doch auch die restlichen 50 Prozent stellen die allein mit ihrem Sohn lebende Mutter vor immense finanzielle Probleme. ...
Von Usedom nach Ducherow ist es fast genauso weit wie von Heringsdorf nach Relzow.
Eine Verbindung zwischen beiden Geschichten herzustellen, z.B. in einer Betrachtung, war nicht Sache der OZ.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google