27. April 2011

Mit Kammschererei eigenes Versagen verdrängt

Offenbar tröstete sich der Kommentator selbst:
25 Jahre Tschernobyl-Unglück
Vergessens-GAU
... es ist gefährlich, wenn das Gedächtnis nur das Negative aussiebt. Vor allem dann, wenn es sich um Ereignisse handelt, die wir zwar mit Gedenktagen versehen, aber aus ihnen keine Lehren ziehen. Der Super-GAU von Tschernobyl ist so ein Fall. Lange glaubte man (Wer ist man? Glaubte es der Kommentator? Ich glaubte es nie; viele Menschen, die ich kenne, auch nicht.), dass das Höllenfeuer nur in der maroden UdSSR möglich sei. Bis es zur Reaktor-Katastrophe von Fukushima im Herzen des Hightech-Landes Japan kam. ...
Der Energiehunger wird die Angst verdrängen — so wie es schon nach dem Öldrama im Golf von Mexiko geschah. Die Zeit wird Gras über den japanischen GAU wachsen lassen (Nicht die Zeit, sondern die meisten Medien werden wachsen lassen.) — so wie über die Lehman-Pleite und das Versprechen der Politik, das Zocker-Kasino zu schließen.

Auch wenn der Mensch die Fähigkeit des Denkens in die Wiege gelegt bekam, ändert das nichts daran, dass er sich früher oder später nicht mehr erinnern will.
Das ist falsch, weil die Menschheit aus Milliarden Individuen besteht, eine Tatsache, die die OZ regelmäßig verdrängt, wenn sie Kammschererei betreibt, wenn sie mit solch einem Kommentar eigenes Versagen in der Versorgung der Leser mit Hintergrund vertuscht. So wird vertuscht, wie bequem es sich Medien wie die OZ machen, die zum überwiegenden Teil nur noch Agenturmaterial verbraten, die kaum noch nachfragen, die Geschichten nicht stetig verfolgen, die keine eigenen Themen setzen.

Und noch dies: Mit der Kammschererei werden all jene Warner und Mahner beleidigt, die sich mitunter über Jahrzehnte dafür einsetzen, dass z.B. Atomkraftwerke abgeschaltet werden, dass eine Giftschleuder am Bodden gefährlicher Unfug gewesen wäre.

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