30. April 2011

Aufgeschäumter Blödsinn, acht Mal länger als breit

Usedom-Redaktion:
Monster-Krater zwischen Kutzow und Neverow
Wie stellen Sie sich einen Krater vor? Und was ist ein Monsterkrater? Ist das ein Krater, in dem Monster leben oder den Monster erschufen?
Landesamt macht Schmelzwasser für das große Loch auf dem Acker verantwortlich. Flächeneigentümer rechnet zum Verfüllen mit 550 Kubikmeter Sand.
Oho, nun ist es nur noch ein großes Loch, das mit 550 Kubikmetern Sand verfüllt werden kann.
 „Opa, wir wollen wieder zum Loch!“ Die Bitte der Enkel hat Hartmut Dröse immer erfüllt. Denn was sich da nur einige hundert Meter von seinem Neverower Grundstück entfernt auf dem Ackerland aufgetan hat, erinnert an das Werk von Außerirdischen.
Ich kann mich an kein Werk Außerirdischer erinnern, weder auf der Insel, noch sonstwo auf der Erde, bin also ein Ahnungsloser. Leider vergaß der Autor, das Loch, das Werk Außeririscher, zu benennen, auf dass die Leser sich ein Bild davon anschauen und vergleichen könnten.
Die Rede ist von einem Monster-Krater, der zwischen Kutzow und Neverow für Aufregung sorgt.
Aus dem großen Loch ist wieder ein Monsterkrater geworden - in der Kleinklein-Phantasie des Autors.
Wenn Hartmut Dröse in dem etwa 40 Meter langen und fünf Meter breiten Loch steht, erinnert das ihn an eine Wanderung durch eine Schlucht. „Das Loch war vier Meter tief. Inzwischen ist der Sand nachgerutscht. Drei Meter sind es immer noch.“
Das sind monströse (gewaltig, imposant, kolossal, mächtig, massig, riesenhaft, sehr groß, überdimensional, übergroß, von beachtlichem/ungeheurem Ausmaß, wuchtig; (geh.): kolossalisch; (bildungsspr.): monumental, titanisch; © Duden - Das Synonymwörterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]) Ausmaße? Für einen OZ-Redakteur vielleicht.
Außerirdische waren hier aber nicht am Werk.
Wieder fehlt der Hinweis, wo denn Außerirdische bisher wirkten.
„Die uns vorliegenden Bilder bestätigen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Erosionsrinne handelt“, sagte gestern Harry Storm, Dezernent in der Abteilung für Geologie und Umweltinformation des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG). ...
Natürlich ist der Monsterkrater, das große Loch, weder Krater noch Loch, sondern eine Rinne, acht Mal länger als breit. Das schrieb der Autor auf, ohne dass es ihn hinderte, aufgeschäumten Blödsinn an die Leser zu verkaufen.

Redakteure sollten sich solche BILD-haften Übertreibungen schenken, denn:
1. verspielen sie den Rest von Glaubwürdigkeit,
2. fehlt ihnen ein Begriff, falls sich tatsächlich ein sehr großer Krater bilden sollte, weil sie es für eine unerhebliche Rinne verbrauchten.

Indirekt erklärte ein Ex-Redakteur in dder Leserbegrüßung, warum es nicht so genau darauf ankommt:
Die Antwort ist einfach: Die Pommern mögen es eben kürzer, sind ein gelassenes Völkchen und nehmen es nicht so genau.
Nur die Leser sollen es genau nehmen mit dem Bezahlen des Abos, oder nimmt es die OZ auch nicht so genau, wenn Pommern nicht zahlen?

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