22. Februar 2011

"Der gefährlichste Mann der deutschen Politik"

Das regierungsergebene Nachplapperorgan vervielfältigte:
Guttenberg gibt den „Dr.“ ab
Berlin (OZ) (??)- Wegen der Plagiatsvorwürfe hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Universität Bayreuth gebeten, seinen Doktortitel (Titel?) zurückzunehmen. Zur Begründung habe er auf „gravierende, handwerkliche Fehler“ in seiner Dissertation hingewiesen, teilte die Universität gestern Abend mit. Sie sei aber dennoch verpflichtet, die Rechtmäßigkeit der Doktorarbeit zu prüfen.

Am Wochenende habe er sich noch einmal mit seiner Doktorarbeit beschäftigt und selbst Fehler entdeckt (Ist der Mann noch zu retten? Für wie blöd hält er all jene, denen er so einen Mist erzählt? Und wie muss jemand gestrickt sein, der so etwas ohne jeden Hinweis an die OZ-Leser verkauft?) — so Verteidigungsminister zu Guttenberg gestern Abend bei einem öffentlichen Auftritt im hessischen Kelkheim. Als Konsequenz werde er künftig darauf verzichten, den Titel (Titel?) zu führen — und zwar dauerhaft. ...
Ob er ihn nun führt oder nicht, er wird ihm von der Uni aberkannt oder nicht (Beides wunderte mich nicht.).
Wie wurde kommentiert? Gar nicht. Meinetwegen. Doch das im Artikel nichts als des Kriegsministers verlogenes Gelaber verkauft wurde, spricht für sich und gegen die OZ.

Mit keinem Wort erwähnte das Kopierorgan, dass Plagiator Zu vor ein paar Tagen Palagiatsvorwürfe als abstrus (abwegig, chaotisch, dunkel, irrig, ungeordnet, unklar, unverständlich, verworren, wirr) zurückwies, dass er sich  noch vor wenigen Tagennur vorläufig nicht mehr als Doktor bezeichnen werde. Vor allem tat der Kriegsminster so, als wären ihm im Internet zum Zeitpunkt seiner fragwürdigen Selbsterkenntnis nicht an die 300 gestohlenen Textstellen nachgewiesen gewesen, wovon natürlich auch die OZ nichts weiß. Zurzeit sieht es so aus, als bestünde die Dissertation zum Großteil Diebesgut:
Dazu dieser Hinweis, mit meiner Ergänzung, dass die OZ mit dazu beiträgt, wenn Plagiator Zu zur Sarah Palin in D. würde:

Karl-Theodor zu Guttenberg — ein deutscher Sarah Palin

... Das Gute an der Geschichte: es entlässt nicht die Universität Bayreuth aus ihrer Verantwortung, über die Doktorarbeit des Verteidigungsministers zu urteilen, auch wenn es die Situation für die Universität einfacher macht. Das Schlechte an der Geschichte: Karl-Theodor zu Guttenberg denkt gar nicht daran, zurückzutreten. Kai Biermann nennt den Verteidigungsminister Witzfigur und Grüßaugust. Das trifft nicht den Kern der Sache. Zwei Drittel der Deutschen halten zu Guttenberg die Treue, der Axel-Springer-Konzern steht weiter hinter ihrem Minister. Das macht zu Guttenberg nicht zu einer Witzfigur oder zu einem Lügenbaron. Es macht ihn schlicht und ergreifend gefährlich. ...
Karl-Theodor zu Guttenberg und seine Anhänger gehen gerade den selben Weg wie Sarah Palin und die Tea-Party-Bewegung. ... Seine Fans halten unbeirrt zu ihm, sehen in ihm ein Idol, es hat sich ein unbegreiflicher Starkult entwickelt, den man zuletzt vielleicht bei Take That in den Neunzigern erlebt hat. Jegliche Kritik prallt an zu Guttenberg ab, mit jeder neuen Enthüllung wird er stärker, so wächst zum Beispiel seine Unterstützer-Gruppe auf Facebook stetig. Das GuttenPlag Wiki hat es erlebt: wird Kritik am Verteidigungsminister geübt, fallen Horden von Guttenberg-Fans über die betreffende Webseite her. Im positiven Fall, wird nur kommentiert und die Betreiber der Webseite beleidigt. Im negativen Fall kommen handfeste Bedrohungen per Mail  und auf anderem Wege.

Parallelen zwischen Karl-Theodor zu Guttenberg und Sarah Palin sind unverkennbar. Wenn der Verteidigungsminister wirklich zu den Lügen stehen würde, die er verbreitet hätte, wäre er schon zurückgetreten. Stattdessen negiert er sein Verhalten, lässt sich von seinen Fans feiern und beschützen. Die Kritiker und die, die ihm eindeutiges Fehlverhalten und klare Lügen nachgewiesen haben, werden massiv angegriffen. Ein Täter wird zum Opfer. Ein Nebeneffekt, der jetzt schon eingetreten ist: die deutsche Wissenschaft ist nachhaltig beschädigt und der Lächerlichkeit preisgegeben. Der Ausspruch, «ist doch alles nicht so schlimm und macht jeder», wird den deutschen industriestandort auf lange Sicht schädigen, der deutsche Doktortitel wird zur Massenware degradiert. Karl-Theodor zu Guttenberg ist keine Witzfigur und kein Grüßaugust, auch wenn man derzeit jede Menge Witze über den Verteidigungsminister reißen kann. Seine Uneinsichtigkeit, seine Lügen und seine Fans machen ihn zum gefährlichsten Mann der deutschen Politik. Ein deutscher Sarah Palin.

Und nur in Kurzform das andere Gefährliche:
Rücktritt oder nicht: Der Verteidigungsminister taugt nicht mehr als Vorbild. Den Wissenschaftsbetrieb hat er im Vorbeigehen beschädigt ...

2 Kommentare:

  1. Anonym22.2.11

    Genau, was für Doktorväter kriechen in der Uni Bayreuth unter?
    Sind sie käuflich und auch noch dämlich?
    Die Doktorväter, die die Arbeit abgenommen haben, müssten auf der Stelle aus der Uni fliegen.

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  2. Anonym22.2.11

    Es muss mal wieder eine Sau durch Deutschland gejagt werden.
    Der gefährlichste Mann der Deutschen Politik wird von Caffier in Schutz genommen.
    Seltsam, seltsam.
    Mir kommen noch mehr Erinnerungen
    - an Helmut Kohl, er nimmt sein Geheimnis bestimmt mit ins Grab
    - die Rosenholzakten
    - Schäuble hat auch Dreck am Stecken
    - Verschlusssache Naziakten
    - Steinmeier seine Drecksarbeit

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