25. Februar 2011

Aneinander vorbei

Auf der Landesseite erhebt der Bauernverband einen schweren Vorwurf gegen eine Bundesbehörde:
Bauernverband beklagt Wucher beim Acker-Verkauf
Präsident Tietböhl: Behörde ignoriert Gutachten und legt die Preise willkürlich fest. Nordosten erwartet keinen Ansturm von Alteigentümern für begünstigten Flächenerwerb.
„Astronomische Summen. Wucherpreise.“ Rainer Tietböhl, Präsident des Landesbauernverbandes MV, ist sauer. „Land darf nicht zum Spekulationsobjekt für landwirtschaftsferne Investoren werden“, fordert er. Mit Erlösen aus der Landwirtschaft ließen sich die dramatisch gestiegenen Bodenpreise der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) nicht bezahlen.

... Er wirft der Behörde vor, Gutachten zu ignorieren und die Preise willkürlich festzulegen. „Die BVVG denkt, sie ist der Kaiser im eigenen Staat.“ Wenn ein Landwirt nicht genug Geld biete, werde einfach abgewartet und die Fläche später erneut ausgeschrieben. Dies gehe so lange, bis die BVVG ihre Preisvorstellungen verwirklicht habe. „Dabei sollte sich die BVVG auf ihre Aufgaben besinnen: Flächen zu normalen Preisen an Landbewirtschafter zu veräußern, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen“, fordert er. ...
Und was sagt die Behörde zum Vorwurf der Preistreiberei und zum Vorschlag des Präsidenten?
Die BVVG erwartet in MV keinen Ansturm von Alteigentümern auf den begünstigten Kauf von Agrarflächen. Landbesitzer, die mit der Bodenreform 1945 enteignet wurden, können die ihnen zustehenden Flächen nach dem neuen Flächenerwerbsänderungsgesetz zu den Preisen von 2004 minus 35 Prozent kaufen. ...
Knallharte Recherche, unablässiges Nachfragen? Nicht einmal zwei Redakteure schafften es, Antworten einzuholen, geschweige denn, über die Alteigentümerfrage hinauszudenken. Einfach kläglich.
Einen weiterführenden Hinweis gab ich hier.

3 Kommentare:

  1. Edward25.2.11

    was ist los mit dir? haust neuerdings ständig daneben. So auch hier.
    "Nicht einmal zwei Redakteure schafften es, Antworten einzuholen, geschweige denn, über die Alteigentümerfrage hinauszudenken." Das stimmt einfach nicht.
    Birgit Sander ist eine Kollegin von dpa. Der Wirtschaftsredakteur Thomas Luczak hat offensichtlich ihre Meldung über die bevorstehende Verabschiedung eines Gesetzes, das Alteigentümern (und keinen anderen) ermöglicht, begünstigt (ihr ehemaliges) Land von der BVVG zu kaufen, hat bei Tietböhl nachgefragt und hat beides zusammengeschmissen. Warum auch immer.
    Offenbar hat Luczak aber die Problematik gar nicht erfasst. Denn die beiden Teile passen nicht zusammen. So hat er just den ersten Satz weggeschnitten, in dem Sander erklärt, um was für ein Gesetz es sich hier handelt.

    AntwortenLöschen
  2. Wenn die Autorin dpa-Korrespondetin ist, warum steht dann "Schwerin (OZ)" in der Spitzmarke? Müsste es dann nicht "Schwerin (OZ/dpa)" heißen?

    AntwortenLöschen
  3. Edward26.2.11

    genau, mich wundert sowieso, dass die gegenwärtige Praxis mit dem Weglassen der Nachrichtenagenturen als Quelle (und erst recht das druch dich so oft gebrandmarkte Ersetzen mit der Spitzmarke OZ) möglich sein soll, ist in meinen Augen ein krasser Verstoß gegen das Urhebergesetz.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google