7. Januar 2011

"Schluss mit einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist"

Afghanistan wird wohl erst wieder in Medien wie der OZ ein Thema, wenn der eine oder andere deutsche Soldat von einer Bombe zerfetzt nach Hause kommt. Kein Wunder, wenn die Besatzungsarmee von den Medien an Ort und Stelle nahezu unbeobachtet bleibt.

Andere lässt das Thema aus guten Gründen nicht los:

... Am meisten beeindruckt hat mich Zbigniew Brzezinski, der US-Sicherheitsberater von 1978 bis 1981. Warum? Weil er ein Held des Rückzugs ist. Er fragte vor kurzem: Wer trainiert die Taliban? Eine einfache Frage. Sie zu beantworten führt über 30 Jahre zurück. Damals hat Brzezinski die afghanischen Mudjaheddin bewaffnet und die Russen in die Falle gelockt, in den Friedhof der Weltreiche. Jetzt suchen die Amerikaner nach einer Exit-Strategie.

Mit seiner Frage skizziert Brzezinski einen Weg. Sie macht Schluss mit den politischen Lügen des Afghanistankriegs. Sie macht Schluss mit der Idee, eine afghanische Armee und Polizei aufzubauen. Sie macht Schluss mit einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist. Wer trainiert die Taliban? Die Antwort liegt auf der Hand. Die afghanischen Mudjaheddin haben die Russen vertrieben. Ihre Ahnen haben die Engländer vertrieben. Wen vertreiben ihre Kinder und Enkel? Sie trainieren sich selbst. Brezinski zieht einen Vergleich. Kabul sei eine Stadt des späten 20. Jahrhunderts, Kandahar eine Stadt des frühen 20. Jahrhunderts. Viele Regionen Afghanistans seien Siedlungen des 14. Jahrhunderts. Das Land ist eine Stammesgesellschaft mit lokalen und tribalen Loyalitäten.

Brezinski beschreibt den Weg aus dem Schlamassel. Er sagt: Finanziert den Aufbau von lokalen Milizen. Seht zu, dass Afghanistan ein pro-pakistanisches Land wird und die indischen, iranischen und chinesischen Interessen anders kompensiert werden. ...

11 Kommentare:

  1. Anonym7.1.11

    "Die Kanzlerin singt das Sternsingerlied auswendig mit" Hugo Müller-Vogg, BILD-Zeitung

    Eine singende, eine volksnahe, eine lebensbejahende, leicht untersetzte und frivole Person - eine, die auswendig mitpiepst, die Lachfältchen erzeugt, wenn man nur die Kinderlein zu ihr kommen läßt.

    http://ad-sinistram.blogspot.com/2011/01/de-dicto.html

    AntwortenLöschen
  2. Anonym7.1.11

    Habe gerade ein bisschen in YouTube gestöbert und muss sagen bei diesen Liedern lässt es sich noch aushalten, denn da kann ich wenigstens noch lachen.

    Extra 3- Guido Westerwelle Hymne

    Eine Hymne auf Angela Merkel

    Mehdorn-Song

    auch Klasse gemacht:

    G. Schramm-Volksverblödung

    Phillipp Mißfelder-Song

    Der Krieg in Afghanistan ist eine Schande für Deutschland, so sind die Menschen eben, wen hat es schon gross gejuckt.
    Jeden Tag hätten tausende von Menschen in Berlin vor dem Reichstagsgebäude demonstrieren müssen, schade.
    Und sämtliche Parteien, ausser die Linken, haben den Krieg befürwortet, ob Grüne, SPD, CDU, FDP, CSU.
    Die Menschen können wählen, wen sie wollen, es bleibt alles beim alten.

    AntwortenLöschen
  3. Weil alles beim Alten bleiben wird, wähle ich nicht.

    AntwortenLöschen
  4. Manfred Peters8.1.11

    Wenn „Viele Regionen Afghanistans (seien) Siedlungen des 14. Jahrhunderts (sind)“, so sind deutsche Politiker und Militärstrategen offensichtlich im Denken über den „Sinn“ von militärischen Auseinanderdersetzungen im Spätmittelalter hängen geblieben.
    Afghanische Siedlungen zur Heimstatt unserer Politiker mit Guttenberg als Stammeschef machen!!!
    Siehe auch hier:
    Mit Panzerhaubitzen in den Guerillakrieg!?
    http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2010/07/so-wird-der-krieg-gewonnen.html#comments

    AntwortenLöschen
  5. Ja, Herr Peters!
    Doch nicht nur die Panzerhaubitzen sind völlig ungeeignet. Auch die für Deutschland vorbereitete Version des Kampfhubschraubers Tiger ist nichts als Steuergeldverschwendung und zugleich staatliche Förderung der Krigsindustrie:
    http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/streitkraefte_und_strategien/streitkraeftesendemanuskript227.pdf

    "... Es ist ein Leid mit dem Fluggerät, das den Steuerzahler pro Stück etwa 45 Millionen Euro kosten soll. Selbst wenn das Waffensystem – wie die Bundeswehrplaner glauben – in der zweiten Jahreshälfte 2012 einsatzfähig sein sollte. Deutsche Soldaten am Hindukusch wird der „Tiger“ im Feuerkampf kaum unterstützen können.

    Schuld daran sind Probleme mit der Verkabelung des sogenannten „Mastvisier“ Osiris. Das ist eine Zielvorrichtung, die auf dem Rotor des Hubschraubers aufgesetzt ist. So sollen Pilot und Bordschütze des Helikopters den Feind aus einer Deckung erspähen und dann ihre Panzerabwehrraketen hinter Hügeln oder Bäumen versteckt abfeuern können. Der von Deutschland georderte „Tiger“ sollte die Panzerarmeen des Warschauer Pakts stoppen – für die Jagd auf Taliban im Norden Afghanistans ist das System so nur bedingt geeignet. Für den Deutschen Bundeswehrverband ist das ein Unding. ..."

    Wer den gesamten Beitrag liest, erfährt, dass alles noch viel schlimmer ist.

    Dass zahlende Leser der regierungsergebenen und krämerfreundlichen OZ nichts darüber erfahren, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

    AntwortenLöschen
  6. Anonym8.1.11

    http://www.ulrich-tilgner.com/person/person3.htm

    AntwortenLöschen
  7. Anonym8.1.11

    taz vom 06.01.2011

    Von wegen Frauenförderung

    Afghanistan Die Situation der Frauen hat sich systematisch verschlechtert. Wie konnte das unter den Augen der internationalen Gemeinschaft passieren?

    usw. usw. ein ziemlich langer Bericht

    Fast zum Schluss:

    In dem Mitte Dezember von der Bundesregierung vorgelegten "Fortschrittsbericht zur Lage in Afghanistan" heisst es: "Die Bundesregierung wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass sich Sicherheit und Menschenrechte nicht widersprechen." Daran muss sie sich messen lassen.

    Dazu Monika Hauser (Medica mondiale- Hilfsorganisation enstanden für vergewaltigte Frauen im Bosnienkrieg) Würden Frauen massgeblich an Wiederaufbau und Friedenspolitik beteiligt: Wir hätten eine völlig andere politische Situation

    AntwortenLöschen
  8. Tilgner hatte sich vor fast drei Jahren geäußert, und es ist natürlich alles beim Alten geblieben.

    AntwortenLöschen
  9. Anonym8.1.11

    Schluss mit einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist

    Krieg ist Krieg, egal, ob er zu gewinnen ist oder nicht und Krieg gehört verboten.

    Afghanistan, was ist das, genau wie alle anderen Kriege wurde und wird gelogen aufteufelkommraus.
    Wirtschaftskrieg, wurde von dem Blaublüter und dem anderen "Gegangenen" gesagt.
    Öl, Bodenschätze, Pipeline oder von mir aus auch freie Handelswege sind die Gründe und nichts weiter.

    AntwortenLöschen
  10. Anonym9.1.11

    @lupe
    Vor oder nach Tilgner hat aber niemand mehr den Mut gehabt, sich derart zu Wort zu melden.

    AntwortenLöschen
  11. Dochdoch, es haben viele den Mut gehabt und darauf hingewiesen, dass was aus Afghaistan vermeldet wird, nicht einmal die halbe Wahrheit ist. Wie viele Tageszeitungsredakteure darunter waren, weiß ich nicht, vielleicht so wenige, wie die Hand Finger hat. Im Gegensatz dazu hat sich die OZ an der Volksverblödung beteilig, z.B. einst mit dem Blödsinn über den Beschuss des Hubschraubers, in dem der Kriegsminister Zu
    saß, den sie als Titelgeschichte verkaufte:
    http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2009/11/uffz-zu-und-offene-fragen.html

    Übrigens ist dazu kein Mut nötig, sich zu Wort zu melden. Solche Leute dürfen allerdings keine Feiglinge sein, brauchten nur einfach ihre Meinung zu äußern. (Dazu bedarf es keines Mutes, ist sogar grundgesetzlich geschützt.) Das reichte schon, ist aber selten zu finden, in Redaktionen so gut wie gar nicht. Das ist einer der Gründe, warum so viele Tageszeitungen überflüssig sind (ich sie für Schmarotzer halte) und den Eindruck erwecken, Regierungsorgane zu sein.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google