11. Oktober 2010

Sturm im Redaktionsglas

Die Greifswalder Zeitung belog Sie in der Schlagzeile:
Tausende stürmen die Vireninsel Riems
Weder stürmte es über der Insel, bei Windstärke drei ist das unmöglich, noch ist von stürmenden Besuchern (Vorsicht, Militarist am Schlagzeilenwerk!) in dem Artikel - übrigens eine reine Bratwurst - die Schreibe, ganz im Gegenteil:
In Scharen strömen die 8200 Besucher auf die kleine Insel ...
Strömen und stürmen mögen sich ähnlich anhören, beschreiben dennoch völlig verschiedene Tätigkeiten. Doch mit solchen Kleinigkeiten hält sich die Redaktion grundsätzlich nicht auf, wenn eine Bratwurstgeschichte (und nicht nur solche) aufgeblasen werden muss.

Oder:
Beide sind mit dem Fahrrad zum FLI gekommen. Somit entgehen sie der chaotischen Verkehrssituation, denn die Autos stauen sich kilometerweit. ...
Stürmender Stau? das ist ja wohl ein Widerspruch in sich.

Und dies hat mit einem Sturm auch nichts zu tun:
Für Führungen durch die Räume müssen die Gäste zeitweise bis zu anderthalb Stunden Schlange stehen. ...
Und noch etwas: Der Riems ist keine Vireninsel, erinnert ein wenig an eine Vogelinsel (auf der die Vögel unter freiem Himmel leben, unbelästigt von Menschen, Käfigen und Versuchsanordnungen). Wäre sie eine Vireninsel, müsste sie längst und vor allem für Besucher gesperrt sein.

6 Kommentare:

  1. Anonym11.10.10

    Montag ist Bratwursttag!

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  2. Anonym12.10.10

    Bratwursttag ist bei der OZ jeder Tag!

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  3. Anonym13.10.10

    @anonym
    Montags ist es aber ganz besonders schlimm...

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  4. Anonym15.10.10

    Einfach toll, wenn sich so kluge Menschen im Forum über die "Bratwürste" erheben - sie können es sich sicher erlauben

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  5. Es kann sich zumindest jeder erlauben, die OZ zu kritisieren, der die OZ bezahlt und dafür den vom Chefredakteur und vom Verlagschef versprochenen kritischen Hochwertjournalismus erwartet. Jenen Lesern ist egal, wie lang der Stau vor dem Riems war, wie lange wer irgendwo angestanden hat, usw.
    Wenn sie solch überflüssiges, Lebenszeit raubendes Zeug nicht lesen wollen, kann ich ihnen das nicht verdenken. Das hat nichts mit erheben über zu tun.

    Es kann doch wohl nicht sein, dass Leute, die schlechte Qualität erkennen, ihre Meinung nicht äußern sollten. Tun sie es in meinem Blog, ohne ihre Kritik zu begründen, ist das auch in Ordnung, denn über 8000 Einträge sind Begründungen genug. Die OZ sollte froh sein, wenn sich solche Leser nur lustig machen und nicht das Abo kündigen.

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  6. Anonym17.10.10

    Wenn ich mal die OZ in der Hand hielt und einige Artikel gelesen habe, war ich nach dem Durchlesen genau so schlau wie vorher.

    Es blieben Fragen über Fragen, die von der OZ nicht beantwortet wurden.

    Warum sollte ich mir eine Zeitung kaufen, die zum grössten Teil mit grossen Photos, die ich gar nicht sehen will und mit Worten bedruckt sind, die mir nichts sagen, die mir keinen Hintergrund liefern, die mich nach dem Durchlesen genauso dumm dastehen lassen, wie vorher.

    Schade um die Zeit und schade um das Geld, dass ich, wenn auch selten, weggeworfen habe.

    @anonym vom 15.10.2010 23:13

    sie können es sich sicher erlauben

    Können Sie es sich nicht erlauben und sind Sie etwa angewiesen?

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