13. Oktober 2010

Alles Telefonbuch, oder was?

Wer den Ergebnissen von Umfragen traut, ist selbst schuld. Wer die als Redakteur kostenlos erhaltenen Ergebnisse an die Leser, die die Umfrage bereits mit Steuergeld bezahlten, verkaufen lässt, möchte selbst nicht recherchieren und lieber schönschreiben. Im Kommentar war zu lesen:
Ebenfalls 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Leistungen der Ostdeutschen immer noch zu wenig anerkannt werden. Für 96 Prozent ist die Einheit so lange nicht vollendet, bis die Renten nicht überall in Deutschland gleich sind.
Daraus leitet sich ein klarer Auftrag an die Landesregierung ab. ...
Vor allem leitet sich daraus ab, wen die Abfrager an den Telefonen erwischten: Rentner, und übrigens nur jene, die ihre Telefonnummer unbedingt im Telefonbuch sehen möchten.

Solche Kleinigkeiten, die die Schönschrift beeinträchtigen könnten, wurden nicht benannt:
S. 12:

Fortschritte bei Verringerung der Arbeitslosigkeit am schlechtesten beurteilt 
Nur jeder Fünfte meinte, dass sich das Land bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit gut oder eher gut entwickelt habe, was natürlich den Schönschriften der OZ über immer weniger Arbeitslose in M-V widerspricht.
Dazu passend diese von der OZ verschwiegene Frage mit Antwort (S. 29):

Frage: Ich lese Ihnen jetzt eine Reihe von Aufgabenbereichen vor, die für Mecklenburg- Vorpommern von Bedeutung sein
können. Bitte sagen Sie mir für jeden Bereich, für wie wichtig Sie ihn halten.
Mit Abstand an erster Stelle der Aufgaben:

weitere zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen ist für 84 Prozent der Befragten von Bedeutung.
An 2. Stelle mit 76 Prozent: die Bürger vor Kriminalität und Verbrechen schützen.

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