25. August 2010

Wen der Weizen sticht

Dass Sie aus der OZ mitunter nicht das erfahren, was wirklich passiert ist, wissen Sie. Hier ein neues Beispiel der Leserverdummung:
Weizenpreise explodieren — Brötchen werden einen Cent teurer
Wenn die Weizenpreise schlagartig steigen, regt sich schnell das Schreckgespenst: Der Weizen könnte knapp werden. ... Experten sehen das aber eher gelassen: Das Angebot sei einfach nicht so reichlich wie erwartet, sagt Martin Schraa von der Bonner Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI).
Und nun halten Sie sich fest, denn jetzt erfahren Sie, warum der Preis steigt:
Kein Wunder: Russland verhängte ein Exportverbot, nachdem Äcker und Wälder brannten, Kanada kämpft mit Regen und Osteuropa mit Überschwemmungen. Auch in Deutschland wird die Getreideernte geringer ausfallen — um etwa ein Zehntel ...
Wenn Sie das glauben - das ist Ihr gutes Recht, denn schließlich bezahlen Sie dafür, Nachrichten und nicht Märchen zu lesen - haben Sie Pech, denn es ist Quatsch, denn es bedeutet, dass die Leser denken: Die vielen Wetterunbilden, da ist doch klar, dass Weizen teurer wird.
Würde den Lesern aber klargemacht, dass vor allem Spekulanten den Preis bildlich in die Höhe treiben, wäre die Einsicht der Leser garantiert geringer.
Sie nehmen mir das mit den Spekulanten nicht ab? Dann lernen Sie einen von sehr vielen kennen:

Rückschau: Brot
Was treibt den Preis?

Wegen einer Verknappung des Weizens durch Missernten und Naturkatastrophen soll der Brotpreis steigen. PLUSMINUS geht der Frage nach, was wirklich dahinter steckt. ...

Na was wohl?

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