29. Juni 2010

Vom Umgang mit einer aufmerksamen Leserin

Der Umgang der OZ mit Fehlern von Redakteuren bleibt eine Schande, nicht nur, weil die Berichtigungen zumeist auf der Meinungsseite erscheinen (Es ist also die Meinung des aufmerksamen Lesers, kein Fehler, den er aufdeckt.), sondern weil abgewiegelt, verniedlicht wird:
Seit wann haben Rehböcke Kollegen?
... fragte C. Müller-Gödecke, Gribow völlig zu Recht.
Zu „Liebestoller Rehbock attackiert Urlauber“ (OZ vom 28. Juni): Wenn man den Text so liest, ist es nicht ersichtlich, wem der Kollege Beistand leistete — dem Jäger beim Erlegen oder dem Bock beim „Terrorisieren“ der Menschen.

Neben diesem Syntax-Fehler sollten Sie aber doch ein wenig auf die Wortwahl achten. „Terrorisieren“ ist wohl in den Zeiten des globalisierten Terrors, wie er von den Medien so gerne immer wieder genannt wird, ein wenig (Warum nur ein wenig? Es ist eine Verniedlichung des Begriffsinhaltes.) unangebracht.
Die Antwort:
Die OZ meint: Da sind wir (Wir? Wie viele Redakteure sind mit solch einem Pfusch beschäftigt?) wohl ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen.
Es wird gleich zwei Mal abgewiegelt.

1. Wenn der Textinhalt doppeldeutig ist (Dazu nimmt die Redaktion überhaupt nicht Stellung.), ist der Autor nicht nicht einmal ein Aufschreiber, zumindest in diesem Fall. Das wird, passiert es Handwerkern, Pfusch genannt.

2. Der Autor schoss weder ein bisschen noch weit über das Ziel hinaus, sondern er missbrauchte ein Wort, verniedlichte damit zugleich dessen Inhalt.

2 Kommentare:

  1. Anonym29.6.10

    Was bitte ist ein "richtiger Fehler"? Oder gibt es auch falsche Fehler?

    AntwortenLöschen
  2. Stimmt! Ich habe das "richtig" gelöscht. Danke!

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google