8. Juni 2010

Transparente Transparenz

Hätte die OZ den Anspruch, ein kritisches Hochwertblatt zu sein, wäre eine schnelle Reaktion auf diese Nachricht vom 18. Mai Pflicht gewesen:

SWH: "Ein Drittel der Maissaat gentechnisch verunreinigt"

Die Frage hätten lauten müssen: Und in M-V? Denn in dem Text wurde aufgefordert:

Der Umweltbund e.V. fordert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein flächendeckendes GVO-Screening der Maissaat.

Nur wenn schnell gehandelt wird und im Rahmen der ‘guten fachlichen Praxis’ die Gene durch andere Anbaumaßnahmen ausgehungert werden, kann eine Verseuchung unserer Böden mit gentechnisch veränderten Organismen noch abgewendet werden.

Nun ist es auch in M-V passiert, und wie fast immer haben andere die Arbeit gemacht und die OZ plappert nach:

Mindestens zwei Landwirte mit «Gen-Mais» beliefert
In Mecklenburg-Vorpommern haben mindestens zwei Landwirte gentechnisch verunreinigten Mais erhalten. Das Saatgut für 50 Hektar für einen der Bauern stamme von einem Händler aus Schleswig-Holstein, teilte das Agrarministerium am Dienstag in Schwerin mit. ...
Und auf der Landesseite:
Genveränderter Mais muss vernichtet werden
Greenpeace-Aktivisten machen seit Jahren mit Aktionen auf Genmanipulationen aufmerksam. Und sie und andere Umweltverbände haben stets Recht behalten, was die OZ nicht davon abhielt, Märchen von Unternehmern und Politbonzen und -bönzlein zu verbreiten (Kohlekraftwerk und so).

Ein Landwirt im Nordosten wurde mit verunreinigtem Saatgut beliefert. Laut Bauernverband haben die Kontrollsysteme versagt. ...
Wie werden die Systeme (wie viele sind es, vielleicht bloß eins?) verändert, damit sie nicht versagen? Die OZ fragen Sie lieber nicht.

Im Kommentar ist zu lesen:
Transparenz ist das Gebot der Stunde.
So etwas schreibt, wer entweder keinen guten Schluss für den Kommentar finden konnte, oder wer naiv ist oder nicht wahrnehmen will, was auf dem Lebensmittelmarkt los ist - einfach lächerlich. (Wo sind denn die Beiträge der OZ, Undurchsichtiges aufzudecken?)
Es wird jedoch sehr viel getan, um Transparenz zu verhindern, aber doch nicht dafür, Durchschaubarkeit zu erreichen. Hinweise darauf habe ich hierher kopiert.

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