Abgesehen davon, dass nach einer Frage ein Fragezeichen statt eines Punktes zu stehen hat, was hat der denn nun gesagt?
Anton Nekovar, zurzeit mit dem Philharmonischen Orchester auf Japan-Tournee, wirkte am OZ-Telefon wenig geschockt. Und das, obwohl Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow den 59-Jährigen erst Minuten zuvor telefonisch über die Abberufung informierte. „Weshalb sollte ich in Panik verfallen“, zeigte Nekovar Gelassenheit. Nach seiner Rückkehr am 2. Juni werde er das Papier lesen und dann „auf Erfüllung meines bis Sommer 2012 laufenden Vertrages klagen“, kündigte der geschasste Intendant an.Waaahhhnsinn!! Total interessant und so unglaublich überraschend. Tja, wenn die Greifswalder umstrukturierten, modernisierten, kritischen, hochwertigen und arroganten Hier-zu-Hause-Journalisten recherchieren - gibts meist was zu lachen (über die Redaktion).
Dass die Theaterchefs laut Greifswalder Zeitung geschasst und gefeuert wurden, zeigt nur, wie wenig die Redaktion weiß und mit Straßendeutsch aufwartet, um Spannung vorzutäuschen. Auch die Stralsunder Redaktion langweilte mehr als sie aufhellte, das aber mit zwei Redakteuren. U.a. gaben die Redakteure dies von sich:
„Es ist ein Schock. Wir müssen sehen, was rauskommt.“ Das war die erste Reaktion der Bühnentechniker des Theaters Heiko Beu, Heiko Brack, Detlef Schwalger und Thomas Knop, die OZ vorm Theater traf, kurz bevor sich 12.30 Uhr die neuen Geschäftsführer einer Vollversammlung in Greifswald stellten.Auch die sog. Kulturredaktion schrieb zum Thema, einen sachlichen, informativen, hintergründigen Artikel (statt des lokalen Gequakes von Lokalpolitikern und nichtssagendem Gewäsch eines Abberufenen, und das auch noch elend ausgewalzt):
Teurer Paukenschlag am Theater Vorpommern
... Allerdings hätten die Gesellschafter des erfolgreichen Theaters — die Städte Stralsund, Greifswald und der Landkreis Rügen mit dem Theater Putbus — diese Entlassungen billiger haben können.Danke dafür, Herr Pätzold!
Nekovars erster Fünf-Jahres-Vertrag wäre diesen Sommer planmäßig ausgelaufen, ist aber nach großem Hickhack 2009 gegen den Willen vieler Ensemblemitglieder um zwei Jahre verlängert worden, was nun erhebliche Abfindungen verursachen dürfte. Damals hätten die Gesellschafter-Städte Stralsund, die Nekovar halten wollte, und Greifswald, die ihn entlassen wollte, beinahe ihren Theaterverbund zerstört. Zum Zünglein an der Waage wurde Rügens Landrätin Kerstin Kassner (Linke) mit ihrem Votum für Nekovar. ...
Nachtrag:
Eben wurde mir mitgeteilt, dass mindestens auch noch der NDR und der webMoritz am gestrigen Nachmittag Kontakt zu Herrn Nekovar hatten - und ihn in ihren Beiträgen auch zitiert haben. Die Ostsee-Zeitung war also möglicherweise die erste, die Kontakt zu Nekovar hatte, aber weder die erste, die das Resultat veröffentlichte (das war der NDR) – und gar nicht die einzige.
Und selbstverständlich hat die OZ heute nicht erwähnt, dass webMoritz mit seinem Bericht gestern Vormittag nachweislich die Lawine der Medien-Anfragen zu diesem Thema losgetreten (und angeführt) hat, sondern stattdessen ein paar nichtssagende Floskeln als Einleitung gebastelt. Es war nämlich geplant, dass die Presse erst nach der Mitarbeiterversammlung am Freitagmittag über die Vorgänge beim Theater informiert wird.
Dem kann man sich nur anschließen: Danke - Herr Pätzold!
AntwortenLöschenLeider, leider blieb dieser in der Tat solide gemachte Beitrag den (Printausgaben-) Lesern in Stralsund und Greifwald (sic!) vorenthalten ...!
Man vergleiche die Kulturseite der jeweiligen Ausgaben.
Dummheit oder Absicht?
Falls Sie zahlender Leser sind, bitte nachfragen, denn in anderen Fällen wurden Leser zweifach mit der selben Nachricht behelligt, lokal und landesseitig.
AntwortenLöschenVielleicht will die Chefredaktion solche Fast-Dubletten zukünftig verhindern, hier zu Lasten der journalistischen Qualität - dumm gelaufen für die Greifswader und Stralsunder zahlenden Leser.