6. April 2010

Griff in die Mottenkiste

Von Regierungsergebenheit beflügelt, griff ein OZ-Zuarbeiter für einen Kommentar über den Krieg in Afghanistan in die Mottenkiste, holte eine Durchhalteparole hervor, wedelte zusätzlich ein wenig mit der Dolchstoßlegende, und der Verlag verkaufte Ihnen das alles:
... Seit Wochen führen US-Truppen im Süden gemeinsam mit afghanischen Verbänden eine der größten Offensiven gegen die Aufständischen. Die zunehmenden Taliban-Attacken gegen die Bundeswehr im Norden sind eine Folge davon. Es könnte das letzte Aufbegehren sein.
Milliardenhilfen flossen schon für den Wiederaufbau in Afghanistan seit den internationalen Konferenzen auf dem Bonner Petersberg 2001/02. Jetzt zu gehen, hieße zu kapitulieren vor Steinzeit-Islamisten, die von den meisten Afghanen gehasst werden. Bleiben ist das Gebot der Stunde. Für ihren gefährlichen Auftrag verdienen auch deutsche Soldaten mehr Rückhalt hierzulande. 
Das hieße, der Krieg in Afghanistan sei zu gewinnen. Das wurde über die sowjetischen Truppen auch behauptet. Dennoch zog die Rote Armee nach zehn Jahren wie ein begossener Pudel ab. Das Resultat: etwa eine Million tote Afghanen, 15000 tote sowjetische Soldaten. Zuvor hatten die Briten drei Kriege in Afghanistan verloren.

Hätte nur noch gefehlt, der Kommentator hätte geschrieben, der Tod der deutschen Soldaten dürfe nicht umsonst gewesen sein. Befreien Sie sich von diesem Gedanken, falls Sie ihn hegen. Natürlich hat der Tod der Soldaten keinen Sinn.

Hier die entscheidende Frage:

Für wen kämpfen die deutschen Soldaten in Afghanistan im "umgangssprachlichen" Krieg?

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