4. März 2010

Die letzte Schlacht der Verleger

Ja, jetzt wird es militaristisch, ist aber angebracht.

Wie verheerend schlecht die Situation der etablieren Medien ist, wird auch aus diesen Texten erkennbar:

Es geht um mehr als nur um Google
Die speziell in Deutschland geführte Attacke der Verlagshäuser auf Google ist mehr als nur das übliche Beißverhalten konkurrierender Konzerne. Es ist auch eine Schlacht um Meinungsmacht und Meinungsfreiheit, um das Oligopol der Verleger und meinungsführenden Redaktionen, das durch das Internet in seinen Grundfesten erschüttert ist. ...

Es geht in dieser Schlacht nicht um Google, sondern um das offene Internet, das Recht auf freie Meinungsäußerung und den Zugang für Jedermann. Es ist die letzte Schlacht der Verleger, und sie versuchen alles, um die Politik auf ihre Seite zu ziehen, wie seinerzeit beim Radio erfolgreich durchexerziert. Vielleicht ist es Zeit, sich an John Perry Barlow zu erinnern, der 1996 den digitalen Raum für unabhängig erklärte.

Die Zukunft von Journalismus heißt – Journalismus
... Richtige Autoren, Autoren die etwas können, Autoren, die nicht nur unter dem Label einer Marke schreiben, sondern womöglich selber sogar Marken sind, vermisst man inzwischen fast überall. Redaktionen sind nach meinem Eindruck leider viel zu sehr zu Kostenstellen, zu reinen Produktionsstätten verkommen; besetzt mit ziemlich vielen Menschen, die austauschbar sind. Den Luxus, gute Autoren zu hegen und zu pflegen leistet sich fast niemand mehr, was einer Quadratur des Kreises ziemlich nahekommt: Man könne sie sich nicht leisten, wird gerne argumentiert, weil man schlank und kostengünstig produzieren müsse. Der Kostendruck wiederum nimmt zu, weil man immer mehr an Umsätzen verliert und die Umsätze wiederum — ist es eine gewagte These, wenn man behauptet, dass sie auch deswegen zurückgehen, weil Journalismus immer verwechselbarer und austauschbarer geworden ist? ... Um ehrlich zu sein: Wenn ich heute einen richtig guten Autoren im Team hätte, könnte der meinetwegen seine Sachen auch mit der Schreibmaschine reinhacken oder auf analogem Tonband aufnehmen. 

Tja, mit Kopierern ist das natürlich nicht möglich.

Leistungsschutzrecht für Mathematiker?

Sehr geehrter Herr Döpfner,

da ihre Forderungen nach einem Leistungsschutzrecht für Presseverleger sich nach wie vor in Lobbyismus manifestieren und ihre Experimente mit Paid-Content in vollem Gange sind, kann ich wohl die fortbestehende Gültigkeit ihrer Aussage zur vermeintlichen Kostenloskultur im Internet annehmen. Damit befinden sie sich gedanklich in der Nähe der IIPA, die das Nutzen von Open-Source Software anprangert. ...

Da Menschen mit den Fähigkeiten von Journalisten gesucht sind, landen viele, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes, in der PR-Branche. Die dünner besetzen Redaktionen sind dann natürlich dankbar für die kostenlose Unterstützung, die dann dem Leser als Qualitätsjournalismus verkauft wird. Witziger weise tauschen PR-Unternehmen die kostenlose Platzierung und Verbreitung ihrer Inhalte gegen einen Anspruch auf Autorschaft bzw. urheberrechtliche Ansprüche. Ihnen ist sogar möglichst daran gelegen, nicht damit in Zusammenhang gebracht zu werden, da man das Vertrauen in das jeweilige Medium auch für künftige Aktionen nutzen möchte. ...

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