18. Februar 2010

Über Möglichkeiten

Zwar ist die OZ kein Warnorgan. Fragen Sie als zahlender OZ-Leser bitte dennoch in der Chefredaktion nach, warum die Tageszeitung OZ erst heute vor zwei Käsesorten warnt, die in Lidl-Märkten verkauft wurden, falls Sie in den vergangenen Tagen solchen Käse gegessen haben. (Hatte die Redaktion vielleicht Schiss vor Lidl?) Und lassen Sie sich nicht abwimmeln, falls Ihnen überhaupt geantwortet wird, mit der Billigausrede, der Skandal habe erst jetzt M-V erreicht. Das wäre Unsinn, denn der Ausbruch der Erkrankung kann bis zu acht Wochen nach Aufnahme der Bakterien erfolgen.

Sogar BILD-Blog-Leser wussten früher Bescheid, übrigens eine sehr interessante Geschichte, in der Sie erfahren, warum die BILD-Redaktion Informationsverhinderung betrieben haben könnte. Kann in der OZ nicht passieren, ist ja nach eigener Aussage ein kritisches Hochwertblatt.

Apropos, hier die für mich interessanteste Passage fast am Ende des Artikels:
Im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) in Rostock wurde seit der ersten Warnung durch Lidl und dem Verkaufsstopp am 23. Januar lediglich eine Käseprobe der betroffenen Ware untersucht: „Keine Beanstandungen“, sagt Sprecherin Antje Krüger. Das weise darauf hin, dass nicht alle Produkte der Marke mit den Bakterien infiziert seien.
Interessant deshalb, weil Anlass für den Artikel wohl dies war:
Nach dem Verzehr von Käse der Handelskette Lidl sind auch an der Küste zwei Personen erkrankt. Sie mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Jetzt hätte die Redaktion doch glatt mit kritischem Hochwertjournalismus beginnen können.

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