27. Februar 2010

Danke für die Neuigkeit!

Welch gestörtes Verhältnis zum Internet in den Redaktionen der OZ herrscht, belegt auch diese Schlagzeile eines OZ-Wirtschaftsweisen:
Merkel: «Internet ist kein rechtsfreier Raum»
Das ist so neu und hochwertig als würde dort stehen:

Die Erde hat einen Mond

Ein wenig verlogenes Gewäsch musste auch gleich noch sein, von der OZ gern vervielfältigt:
Deshalb werde die Bundesregierung auch weiter dafür sorgen, «dass - zum Beispiel im Falle der Kinderpornografie - das Löschen von solchen Seiten möglich sein wird, um Menschen vor Gefahren zu schützen».
Sie werde weiter dafür sorgen? Wofür hat sie denn bisher gesorgt? Sie hat, in Gestalt der ehem. Familienministerin v.d. Leyen, ein Gesetze durchdrücken wollen, dass das Sperren statt das Löschen von Seiten vorsah. Dieser Blödsinn hatte im bösenbösen Internet einen Sturm der Entrüstung und die bisher meistunterschriebene Petetion zur Folge und brachte v.d. Leyen den Spitznamen Zensursula ein. Ich schrieb mehrfach darüber wie Tausende Blogger und Journalisten. Die OZ drückte sich mehrfach davor, auch darüber zu berichten, dass der Kohlrouladenesser das Gesetz kürzlich unterschrieb, ein Gesetz, dass jetzt niemand mehr haben will, auch die Merkel nicht.

Dass also die OZ die offenbare Lüge vom weiter vervielfältigte, zeugt davon, was Chefredaktion und Verlag in Wahrheit unter kritischem Hochwertjournalismus verstehen.
Danke für die neuerliche Aufklärung!

1 Kommentar:

  1. kulbrod27.2.10

    Noch höheren Informationsgehalt hat diese Meldung:
    Für die Jahresmitte kündigte Merkel eine neue Strategie für die Informations- und Kommunikationstechnologie an. Dabei gehe es darum, «die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnologie zu nutzen, um sie mit den klassischen Industriebereichen - zum Beispiel der Automobilindustrie - zu vernetzen».

    Als wüsste nicht schon jeder, dass Autobranche und Regierung ein und derselbe Filz ist.

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