21. Januar 2010

Wozu die OZ unfähig ist

Wie Ernst Moritz Arndt in die DDR kam – und warum die Greifswalder Studierenden ihn behalten wollen ...

... mit einem sehr guten Schluss.

6 Kommentare:

  1. Manfred Peters21.1.10

    Jetzt bin ich doch etwas erschüttert!
    Soll das etwa der "sehr gute(n) Schluss" sein:
    "Der Antisemitismus ist heute im Osten verbreiteter als im Westen. Insofern kann die Debatte um Arndt gerade im rechten Vorpommern so geführt werden..."?
    Ich lese in einigermaßen glaubhaften Studien etwas Anderes:
    "Studie zu rechtsextremen Einstellungen"
    http://www.antisemitismus.net/deutschland/studie-leipzig.htm
    Sicher ist das immer auch eine Sache der Fragestellung und des Auftraggebers der Studien, was am Ende als Ergebnis steht.
    Eine Vorpommern-Beschimpfung (ndt. Bashing), im empfohlenen Artikel des Freitags lese ich zusätzlich sogar eine böswillige Ost-Diffamierung heraus, kostet diesem Blog bei mir einige Symphatiepunkte.
    Ansonsten sitzt der Freitag mit Welt, TAZ .... in einem (U)-Boot.

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  2. Sie haben Recht, Herr Peters. Gemeint war der letzte Satz:
    "Zum Beispiel in die schmucke Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zu Bonn, der Rennomierschule des bundesstädtischen Bildungsbürgertums."
    Das heißt doch wohl: Im Westen gibt es dasselbe; nur kümmert es niemanden.

    Ob Vorpommern rechts ist, bezweifle ich auch. Vorpommern ist gemischt, wie jedes andere Bundesland. Über das Mischungsverhältnis weiß niemand richtig Bescheid. Ich werde immer vorsichtiger, wenn es um Zahlen aus Umfragen geht.
    Andererseits sind die Rechtsextremen in zwei Landesparlamenten vertreten, in M-V und in Sachsen. Das ist nur möglich, wenn ausreichend Leute diese Partei gewählt haben. Im Jahr 2006 waren die Rechtsextremen auch schon im M-V-Parlament vertreten, auch in Brandenburg, Sachsen und Bremen.

    Entscheidend ist jedoch, dass ich kein Politblog bestücke. Ich zeige, was ich von der Arbeit von Redakteuren einer Regionalzeitung halte. Ich fand heraus, dass die OZ regierungsergeben, unternehmerfreundlich, CDU-nah und agenturabhängig ist und einiges noch, aber ich belasse es hier dabei.

    Und aus meiner fast fünfjährigen Beobachtung der Zeitung schlussfolgerte ich, dass in der OZ aus journalistischer Sicht niemand in der Lage ist, solch einen Artikel zu schreiben. (Den Ost-West-Vergleich hätte sich der Autor schenken sollen, hat aber auf Vergleichbares im Westen hingewiesen.) Eine insgesamt solch hohe journalistische Qualität ist in der OZ äußerst selten. Das wollte ich damit zeigen.

    Was allerdings die OZ gegen den Rechtsextremismus beiträgt, dort, wo sie zu Hause zu sein vorgab (tut ja niemand mehr, außer auf den OZ-Fahrradständern), ist äußerst wenig. Das mag nicht die Aufgabe einer Regionalzeitung sein? Dochdoch, allemal. Das rechtsextreme Gedankengut ist in diesem Land (wie auch in anderen) vorhanden und muss deshalb abgebildet statt totgeschwiegen werden. Die rechte Partei und ihre Wähler sind ein Fakt im Land, mit dem die Tageszeitung sich sehr selten, sehr sporadisch auseinandersetzt. Da las ich nichts von OZ-Aktionen. Eine Zeitung, die ihre Leser monatelang mit Texten über das Training zu einer Laufwettbewerbs-Aktion oder das Wetter langweilt, die in jedem Jahr wochenlang eine sog. Weihnachtsaktion startet (Sind das Aufgaben einer Tageszeitung, die Geld für das Blatt verlangt?), hält sich in Sachen Rechtspartei äußerst zurück.

    Darum geht es mir. Das hat wenig mit Politik und sehr viel mit journalistischem Selbstverständnis zu tun. Ich sehe das so: Aufschreiberei, Seitenfüllerei, das Wegdrücken heikler Themen zugunsten von (Impf-, Giftschleuder- und Tourismus-)Propaganda zeugt von einem speziellen OZ-Verständnis von Journalismus.

    Da bin ich wieder an dem Punkt angekommen, Herr Peters, an dem Punkt, der zeigt, warum ich dieses Blog fülle. Es geht um die OZ, nicht um Politik, vor allem um journalistisches Handwerk. Weil die OZ über Politisches berichtet, kommt in diesem Blog Politik vor.

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  3. Manfred Peters21.1.10

    Danke für die Klarstellung. Ich bin im Moment etwas empfindlich. Wie Sie sicher auch mitbekommen haben, tobt in Greifswald ein unversöhnlicher "Kampf der Systeme" pro und für Arndt. Wenn es so weitergeht, wird die Uni, Greifswald und die Region nur Verlierer kennen.
    Siehe auch hier:
    http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2010/01/tiefpunkt-professoren-mussen-eigene-anwesenheit-begrunden/

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  4. Lieber Manfred,
    ich missbrauche mal Lupes Blog. Ich hoffe, das geht.
    Welchen "Kampf der Systeme" meinst Du?
    Wie Du taz, Springers "Welt" und vielleicht andere in einen Topf werfen kannst, erschließt sich mir auch nicht. Aber wir sollten uns da mal persönlich austauschen...

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  5. Manfred Peters21.1.10

    @Gregor
    Lieber Gregor,
    jederzeit und an jedem Ort.
    Zur Vorbereitung bitte s. o. UoA und diese neue Diskussion lesen:
    http://www.webmoritz.de/2010/01/21/arndt-und-die-burger-die-zweite-anhorung-der-namenskomission/
    Auf den unsäglichen Beitrag aus der Welt-Online habe ich schon im Grünen-Blog hingewiesen.
    Es sind inzwischen viele andere Besen, besser Vorschlaghammer, unterwegs, die ihren Meister suchen.

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  6. Manfred Peters21.1.10

    Berichtigung 5. Kommentar: Es geht nicht um die Welt, sondern um die Zeit-Online, die inzwischen nachgelegt hat: "DIE ZEIT über Arndt: Brandstifter im Biedermeier"
    Ich habe aber erst nur die Überschrift gelesen.

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