22. Januar 2010

Das steht nicht in der OZ

Die Verkaufszahlen der ivw für das vierte Quartal zeigen, dass die OZ und die meisten anderen Tageszeitungen an verkaufter Auflage und Abonnenten einbüßen.

Die Zahl der OZ-Abonnenten verringerte sich innerhalb von elf Jahren (4. Quartal 1998 zum 4. Quartal 2009) um rund 27 Prozent.

Wie das Diagramm zeigt, verringert sich die Zahl der Abonnenten stetig und ich fand keinen Grund, warum sich das ändern sollte.

Wie die Zahl aller Abonnenten verringerte sich die der Greifswalder Ausgabe im selben Zeitraum ebenfalls um rund 27 Prozent. Die Zahl der im Einzelverkauf abgesetzten Exemplare verringerte sich fast ebenso deutlich, um 25,6 Prozent. Dagegen verlor die Gesamtausgabe der OZ deutlich weniger im Einzelverkauf: 8,5 Prozent.




Den unaufhaltsamen Verlust an verkaufter Auflage konnte nicht einmal der sonstige Verkauf wettmachen, also das Anbieten zu verringertem Verkaufspreis. 

(Hierzu gehören insbesondere Einzel- und Mehrfachlieferungen an Festbezieher,
denen individuelle Preisnachlässe oder Mengenrabatte gewährt werden und die
insofern nicht den abonnierten Exemplaren zugeordnet werden können. Ebenso
sind als Sonstiger Verkauf die Exemplare zu erfassen, die einzeln oder in größerer
Anzahl an nichtständige Bezieher unter Einräumung eines Nachlasses auf den
Einzelverkaufspreis geliefert werden.)


Der sonstige Verkauf begann 2002 mit 202 Exemplaren und blieb jahrelang in dem Bereich. Im 4. Quartal 2007 stieg der sonstige Verkauf auf 826 Exemplare und lag im vergangenen Jahr bereits bei 3232 Exemplaren. Gäbe es den sonstigen Verkauf nicht, hätte die OZ weitere zwei Prozent weniger an verkaufter Auflage.
Der sonstige Verkauf ist bildlich natürlich Augenwischerei.

Ein vernichtendes Urteil über die Zukunft der Regionalzeitungen lesen sie hier.

Was Verlage tun, um die Auflage nicht ganz so schlimm aussehen zu lassen, lesen Sie hier:

Die Auflagenlüge

Die überregionalen „Qualitätszeitungen“ reagieren mit verstärkter Auflagenmanipulation auf die bedrohlichen Verluste ...

Was in Zukunft passieren könnte, lesen Sie hier:

Das nächste große Ding sind regionale e-Mags
Manche meiner Kollegen denken über die Gründung von Internet-"Lokalzeitungen" nach. Der Erfolg jener Webseiten, die oft schon im Namen ihre regionale Verwurzelung betonen, scheint ihnen den nötigen Ruck zu geben. Diese Seiten heißen - ich kann sie hier nicht alle aufzählen - ...

einige wenige Portale haben bereits einen journalistischen Anspruch entwickelt, der über reine Serviceleistungen hinausgeht und mit den Lokalzeitungen konkurrieren kann. Solche Blog-Redaktionen versuchen, durch eigene Recherchen die ursprüngliche Aufgabe einer Lokalzeitung wieder zu beleben, das heißt, nicht nur über Pressekonferenzen, sondern auch über Interessenkonflikte zu berichten. Vor allem wollen sie die Einengung der Lokalberichterstattung auf Schützenfeste, Hochsitz-Einweihungen und Ehrungen stellvertretender Ortsbrandmeister nicht länger hinnehmen. ...

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