19. Dezember 2009

OZ bietet nur heiße Luft, die sie in die falsche Richtung wehen lässt

Obwohl die OZ auf der Titelseite behauptet:
Klimagipfel erkämpft Zwei-Grad-Ziel
hat das nichts zu bedeuten, absolut nichts. Die Vorschläge, die von den Oberbonzen der Industriestaaten ausgeheckt wurden, sind nichts wert. Was ist das für ein Ergebnis? Keines!
Das wäre zu melden gewesen:

Die Teilnehmer der Weltklimakonferenz haben sich lediglich darauf geeinigt, die umstrittene "Kopenhagener Vereinbarung" zur Kenntnis zu nehmen. Schuld daran war erbitterter Widerstand zahlreicher Entwicklungs- und Schwellenländer gegen das Papier der Mächtigen.
Dazu liefert das Regierungsblättchen OZ eine derart langweilige und belanglose Blickpunktseite über den Gipfel - es ist zum Heulen für jene, die dafür Geld ausgegeben haben:
Das harte Ringen um das Klima
Das ist natürlich Quatsch. Es wurde nicht um das Klima gerungen, sondern um die Neuaufteilung der Welt.

Dann zitierte die OZ auch noch aus der Obama-Rede - lächerlich, wie Journalisten Aufschreiber quasi jeden Hosenwind dieses Mannes zitieren, alles Anhimmelei-Gewohnheit, entstanden während des US-Wahlkampfes. Obama hat nichts zu bieten; mit so etwas sollten sich zahlenden Leser nicht länger langweilen lassen. Das sollte endlich auch in der OZ-Zulieferredaktion ankommen.

Mancher kann sich noch daran erinnern, dass vor zwölf Jahren das Kyoto-Protokoll unterzeichnet wurde. Welchen Sinn das hatte, erkennen Sie sofort, wenn Sie wissen, dass sich die Unterzeichnerstaaten bis heute zu keiner einheitlichen Methode durchringen konnten, den CO2-Ausstoß zu berechnen. Es gibt nach zwölf Jahren immer noch keine einheitliche Definition.
Wissen Sie das nicht aus der OZ? Kein Wunder. Die berichtete lieber, wer mit wem Gespräche führte und wie lange die dauerten - erbärmlich.

Was hat die OZ über die Vorschläge der Umweltverbände geschrieben?

Statt das belanglose Gequake der Oberbonzen in Kopenhagen falsch zu interpretieren und den Lesern auch noch zu verkaufen, hätte dies nachrecherchiert in die Tages-Zeitung gehört, die hier zu Hause zu sein vorgibt: Projektgesellschaft sucht neuen Investor für Kraftwerksgelände am Bodden.
Lieber kopierte die OZ Teile einer Agenturmeldung (war ja auch bald Feierabend):
Nach dem angekündigten Ausstieg des dänischen Energiekonzerns Dong Energy aus dem Kohlekraftwerksprojekt in Lubmin läuft das Genehmigungsverfahren zunächst weiter. Wie die Projektgesellschaft Dong Energy Kraftwerke Greifswald GmbH am Freitag mitteilte, werden derzeit keine Schritte unternommen, die der Realisierung des Kraftwerksprojektes entgegenstehen. So würden die Genehmigungsanträge nicht zurückgezogen. Für Januar kündigte die Projektgesellschaft an, weitere Unterlagen bei der Genehmigungsbehörde einzureichen, die sich aus dem Fragenkatalog ergeben hatten.
Der letzte Satz ist der interessanteste - hat die OZ natürlich nicht merken wollen gemerkt. Dazu müssen Sie wissen, dass die Gedbjerg-Truppe seit Ende Oktober auf der ersten Seite des 16. Internet-Rundschreibens so für das Kohlekraftwerk wirbt und es immer noch tut, obwohl Dong nicht mehr dabei ist:

Windräder?

Es kommt noch schöner. In dem digitalen Rundschreiben vom 30. Oktober steht dieser Satz:

Wie Sie sicher in den Medien (gemeint ist wohl das Nachplapperorgan OZ) verfolgt haben, sind alle Unterlagen von unserer Seite bei den zuständigen Behörden eingegangen.
Hervorhebung von mir

Achja? Und wie ist dann der letzte Satz in der Agenturmeldung zu verstehen? - kein Wort darüber in der OZ. Ob die Redaktion diesen Widerspruch jemals aufklärt? Es wäre ein Wunder.

1 Kommentar:

  1. Anonym19.12.09

    Gegen diesen Fleyer läuft es eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Dong als Urheber dieser Volksverdummungshetzschrift.

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