9. Dezember 2009

Krise: Was in der Welt wirklich los ist

Von Zeit zu Zeit jubelt Ihnen die OZ unter, die Krise sei überwunden. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, sondern Informationen, die zeigen, dass die Krise noch länger dauert:

Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe nahm im Oktober vorläufigen Angaben zufolge preis- und saisonbereinigt um 1,8 % ab (Abb. 04306). Im Vorjahresvergleich betrug das Minus 12,4 %. ...
Wieder zeigt die Saisonal- und Kalenderbereinigung nach dem Berliner Verfahren das ehrlichere Bild (Abb. 14838).





Jetzt rächt sich auch das vor die Bundestagswahlen qua Abwrackprämie verlegte Strohfeuer. Übrigens müßte die Industrieproduktion um 16,4 % steigen, um auf den Gipfel vom April letzten Jahres zurückzufinden.

„Doubble Dip" (doppelter Abriß) läßt grüßen!
Als Double Dip bezeichnen Ökonomen ein immer wieder zu beobachtendes Konjunkturphänomen: Eine rezessive Wirtschaft zeigt plötzlich wieder Wachstumsraten. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer erwartet, dass die Konjunkturwende geschafft sei, doch nur kurze Zeit später fällt die Wirtschaft wieder in die Rezession zurück.

Und was in den USA tatsächlich los ist, erfahren Sie auch nicht aus der OZ, sondern z.B. in dieser ausführlichen Analyse:


Glühender Optimismus ist in Hinblick auf die Bewältigung der jahrzehntelangen Fehlentwicklungen in den USA völlig unangemessen! Ob chronisches Handelsbilanzdefizit, chronisches Staatshaushaltsdefizit, dem unangemessenen und aufgeblasenen Rüstungsetat, einer dramatischen Verschuldung aller Bereiche der Gesellschaft, dem kranken US-Banken- und Finanzsystem, einer weit vorangeschrittenen Deindustriealisierung und der daraus resultierenden mangelnden industriellen Wertschöpfung mit fehlenden Jobs und Einkommen zeigen klar, keines der vielfältigen Probleme wurden gelöst, sondern sie wurden nur mit historisch niedrigen Zinsen, Liquidität und Kredithilfen des Staates und der Notenbank mühsam überdeckt.

Einen deutlichen Hinweis wie weit die Erosion des Systems bereits vorangeschritten ist, liefern die offiziellen Daten zu den Beziehern von Lebensmittelmarken aus dem US-Landwirtschaftsministeriums (United States Department of Agriculture - USDA)! Für den Monat September 2009 meldet das USDA einen neuen Rekord von 37,176 Millionen US-Bürgern, welche Lebensmittel per Kreditkarte für durchschnittliche 132,81 Dollar pro Person auf Basis des Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) bezogen. ...

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