23. November 2009

Trickreiche Wendung

Usedom-Peene-Zeitung:
Skrupellos: Onkeltrick folgt Enkeltrick
Einmal abgesehen davon, dass ein Trick nicht skrupellos sein kann - wer folgt wem? Oder war gemeint: Auf den einen Trick folge der andere? Es wurde mir nicht klar. Auch der Text gab keine klare Information her.

Ich vermute aber, dass auf den Onkeltrick der Enkeltrick folgt, also umgekehrt zur Aussage der Schlagzeile. (Dabei ist mir natürlich klar, dass ein Trick nicht einem anderen folgen kann, sondern dass Gauner einen neuen Trick anwenden.)

Dieser Satz ist eine stilistische Kostbarkeit:
Der Jurist gesteht dem spanischen Papier,
Wie bitte? Der Jurist gesteht dem Papier? Seine Liebe? Mal sehen, was das für ein Geständnis ist:
dem mit dem seinem Vater "3 330 000 Millionen Euro" (!),
Das war kein Geständnis. Es hat auch den Anschein, dass der Jurist einen Vater hat, dem Geld angeboten wurde. Die Autorin schiebt das Geständnis bildlich noch etwas vor sich her, wohl der hochwertigen Spannung wegen.
der Nachlass des in Argentinien verstorbenen Senior Prof. Johann-Bernd Fischer,
Jurist und Nachlass, einem Papier gestanden, das macht neugierig.
in Aussicht gestellt wird,
Moment, wer stellt wem was in Aussicht? Ging es nicht um ein Geständnis eines Juristen, das er einem Papier machte?
einen offiziellen Anschein zu.
Häh? Was denn nun? Wo bleibt die Spannung? Habe ich richtig verstanden? Der Jurist gesteht nicht dem Papier etwas, sondern er gesteht dem Papier etwas zu. Wer hätte das gedacht, als er den Satz zu lesen begann? Überraschung gelungen. So kann sich das Blatt (Papier) wenden.

5 Kommentare:

  1. Anonym23.11.09

    Kurt Tucholsky über Journalisten: "Erst denken sie nicht, und dann drücken sie es schlecht aus."

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  2. Aber Tucholsky ist doch schon tot!

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  3. Anonym23.11.09

    Da muss eben Lupe über Journalsiten schreiben

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  4. Anonym23.11.09

    Mir zeigt das, dass sich an dem Journalismus nichts ändert.

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  5. Anonym23.11.09

    Mir zeigt das, dass sich am Journalismus nichts ändert.

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