29. November 2009

Nachplapperei als Hochwert verkauft

Auch die OZ plapperte ungeprüft nach, wie sie immer wieder irgendwelche Pressemitteilungen über Statistiken nachplappert, die Nachrichtenagenturen nachplapperten, an die OZ verkauften und die sie an Sie verkauft. Über den Wahrheitsgehalt macht sich niemand Gedanken.
SPD fällt erstmals unter 20 Prozent
Die SPD ist nach ihrem Dresdner Parteitag dem neuen stern-RTL- Wahltrend zufolge in der Wählergunst erstmals unter die 20-Prozent-Marke abgesackt. Laut Forsa-Umfrage verloren die Sozialdemokraten einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche und kommen nur noch auf 19 Prozent - den niedrigsten Wochenwert, den das Meinungsforschungsinstitut je für die SPD gemessen hat.
Und was bedeutet das? Nichts, weil die OZ nichts über die statistischen Fehler berichtete.
Lesen Sie hier, was diese Umfrageergebnisse wert sind:

Fast jede Woche steht eine grandiose Polit-Umfrage des Instituts Forsa in der Zeitung. Aber warum? Weil dieses Meinungsforschungsinstitut es wie kein anderes versteht, mit lustigen Zahlen Aufmerksamkeit zu erregen.
Wie kommt es eigentlich, dass "Forsa" am 25.11.2009 bei der berühmten Sonntagsfrage ("Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären&") für die SPD 19 Prozent ermittelt, während die Institute Allensbach und Emnid am gleichen Tag 23 Prozent ausweisen, und die Forschungsgruppe Wahlen zwei Tage später 24 Prozent ermittelt? Fünf Prozent Unterschied!!? Da würde ich als Auftraggeber mal nach den handwerklichen Grundlagen eines Instituts zu fragen beginnen, das als Fehlertoleranz maximal 2,5 Prozentpunkte angibt. ...
Oder warum sonst druckt der "stern" jede Woche ungerührt die Ausnahmezahlen von Forsa? Macht er es, damit andere, ebenso gutgläubige Medien eine preiswerte billige Sensationsnachricht ("Rekordtief!") bringen können? ...

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