11. November 2009

Erinnern statt jubeln

Statt Jubelberichte zum 20. Jahrestag der Maueröffnung zu verfassen oder zu kopieren, wie es die OZ tat, habe, erinnerten sich einige an die Zeit danach:

... Nach dem 9. November 1989 wittert eine Schar von Unternehmensberatern, Insolvenzverwaltern, Investoren, Anwälten und Wirtschaftsprüfern die Chance, aus der Abwicklung der Planwirtschaft ordentlich Kapital zu schlagen. Ihr Gebaren liegt irgendwo zwischen schlitzohrig, schamlos und kriminell. Der Bereich, in dem sie sich bewegen, ist ebenso grau wie die Straßenzüge in Bitterfeld. Sie weiden die marode DDR-Wirtschaft aus, schnappen sich die Filetstücke und liquidieren den Rest - subventioniert von der Treuhand. 38.000 Betriebe werden bis 1994 privatisiert. Nur fünf Prozent gehen an ostdeutsche Investoren. ...

Leuna wird zum Synonym für Korruption und Kumpanei. Der Politkrimi um die Chemiewerke beginnt als deutsch-französisches Prestigeprojekt: 1992 verpflichtet sich der Ölkonzern Elf Aquitaine, eine neue Raffinerie zu bauen. Im Gegenzug erhalten die Franzosen das Minol-Tankstellennetz. Subventionsgelder in Milliardenhöhe werden gezahlt. 256 Mio. Francs - umgerechnet knapp 40 Mio. Euro - fließen als Provisionen. Der Großteil davon landet bei Holzers liechtensteinischer Firma Delta International. Der Rest geht an den französischen Ex-Geheimdienstoffizier Pierre Léthier. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym17.11.09

    Ein wenig Zeit nehme ich mir heute noch für Ihren Blog, auch wenn Sie mich manchmal sehr verärgern, nur weil ich Schlipsaffen und hochnäsige Puten für Politiker schreibe, mir fallen noch viel bessere Vokabeln ein, aber heute bin ich stinksauer genug.

    Bei diesem Thema erinnere ich mich an ein sehr schönes Lied, gesungen von Tamara Danz (Silly), welches meiner Meinung nach sehr passend ist, entstanden in der neuen Kolonialzeit des Ostens.

    Der Osten ist ne Reise wert,
    den sollten sie besuchen.
    Hier gibts noch ´n Stück
    vom neuen deutschen Kuchen.
    Die Rosinen sind schon weg,
    das macht ihn etwas trocken.
    Doch in mancher Treu-Hinter-Hand
    klebt noch ein fetter Brocken.

    Die Ossis, die sind lall und mall
    vom Plunder und vom Fusel,
    wenn die mal aus dem Koma sind,
    kommt das kalte Gruseln.
    Sie schlagen sich die Schädel ein
    mit ihren Stasi-Akten,
    derweil wir mitten auf dem Platz
    die letzten Ferkel schlachten.

    Halloween in Ostberlin,
    hier schwofen die Gespenster.
    Halloween in Ostberlin-
    hier füllt man sich die Wänster.
    Halloween in Ostberlin-
    die schaurigsten Gestalten.
    Halloween in Ostberlin-
    gut drauf und wohlbehalten,
    die Neuen und die Alten.

    Dann räumen sie von ganz allein die Buden und die Posten.
    Und wir ziehn weiter mit Geheul
    zum nächsten Fest gen Osten.
    Da tobt auch schon die Klopperei
    und wir die guten Geister,
    zieh´n denen auch das Hemd vom Arsch
    nur flinker noch und dreister.

    Der Osten ist ne Reise wert,
    den sollten sie besuchen.
    Kein schöner Land hier weit und breit
    zum Zocken und zum Spuken.

    Halloween in Ostberlin .....

    So, eine schöne Erinnerung für mich an eine helle, leider schon lange verstorbenen DDR-Sängerin.

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  2. In Sachen Tamara Danz sind wir uns allemal einig.

    Noch mehr Texte gibt es hier:
    http://www.ostmusik.de/sillygundi.htm

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