5. Oktober 2009

Wie das mit der Schere funktioniert

Weil es die OZ nicht macht, die lieber nach vorn (Wo ist das?) schaut, Spekulationen inklusive:

Steueroase für Reiche
Nein, mehr gibt es nicht


In Deutschland sind die Steuern der Wohlhabenden längst nicht so hoch wie gern behauptet - dafür wächst die Armut. Eine kleine Zahlenreise durch eine Gesellschaft, die aus den Fugen gerät. ...

Ein Hochsteuerland ist die Bundesrepublik tatsächlich – für den schlechter gestellten Teil der Bevölkerung. ...

Die Verbrauchs- und Lohnsteuern, die vor allem von den unteren zwei Dritteln der Gesellschaft entrichtet werden, machen über 75 Prozent des Gesamtsteueraufkommens aus.

Etwas anders sieht es oben aus. Denn in den letzten zwölf Jahren sind die Steuern der Reichen erheblich gesunken:

Seit Anfang 1997 gibt es in Deutschland keine Vermögenssteuer mehr. ...
Im Jahr 2001 hatte die rot-grüne Regierung von Gerhard Schröder (SPD) die Körperschaftssteuer, eine Gewinnsteuer für Unternehmen, von 40 auf 25 Prozent gesenkt. Vor zwei Jahren reduzierte Merkels Grosse Koalition diese Firmensteuer nochmals auf 15 Prozent. ...
Die Einkommensteuern sinken ebenfalls ständig. In den achtziger Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 Prozent; ... jetzt liegt der oberste Steuersatz bei 42 Prozent. Gleichzeitig wird immer seltener kontrolliert, ob die MillionärInnen den Finanzämtern auch korrekte Abrechnungen vorlegen ...

Ihnen (den reichen) hilft der Staat nicht nur durch die Senkung der Steuersätze. Er greift ihnen auch sonst unter die Arme – durch aktive Unterstützung bei der Steuerflucht zum Beispiel. So bietet etwa die LB Swiss Privatbank an der Zürcher Börsenstrasse KundInnen unter dem Motto «Vermögensverwaltung ist Vertrauenssache» ihre Dienste an. ...

Überhaupt, sagt Schlecht und zitiert internationale Studien, seien in den vergangenen acht Jahren nur in Deutschland die Reallöhne gesunken – um minus 0,8 Prozent. In Frankreich hingegen nahmen sie um 9,6 Prozent zu, in Britannien sogar um 26 Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die Profite deutscher Unternehmen um 33 Prozent. ...

usw.
Falls es der OZ an aktuellen Beispielen mangeln sollte:

Familie Guttenberg geht stiften

Das Schloss der Familie von Wirtschaftsminister Guttenberg gehört einer Familienstiftung mit Sitz in Österreich. Das ist steuerlich höchst attraktiv. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym6.10.09

    Sehr interessant, in Deutschland wurde das Sterbegeld gestrichen, Brillen gibt es nicht mehr von der Kasse, Zuzahlungen zu Rezepten wurden erhöht, 10 € Eintritt in die Arztpraxis pro Quartal, die rot-grüne und wer da noch so beteiligt war (Agenda 2010) nahm ihren Lauf, die Menschen verarmen, finden keinen Job und werden bestraft. Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, verlieren in kürzester Zeit ihr hart erarbeitetes Geld, mitunter sogar die Existenz, Kinder wachsen in Armut auf, die Bildungspolitik (Prozent der Ausgaben von BE) so mieserabel wie kaum ein anderes europäisches Land, (Frau Merkel spricht noch von der Bildungsrepublik..., wie realitätsfremd kann sie nur sein, Alleinerziehende steuerlich schlechter gestellt als in den meisten europäischen Ländern,(Vorbild Dänemark, Schweden)
    ständige Kürzungen im sozialen Bereich, (siehe nur die Streichliste von Greifswald), dafür aber versteckte Ausgaben für die Erarbeitung eines Leitbildes für Greifswald an die Prognos AG)
    welch ein Armutszeugnis für die Stadtverwaltung: bekommen die denn gar nichts mehr allein auf die Beine gestellt? Sind sie nun grössenwahnsinnig geworden?
    Wer weiss, wie viele versteckte Aufträge es dort noch so für irgendwelche Statistiken oder sonst was gibt, versteckt in Marketingausgaben.
    ..........Beschiss bei Hartz IV von Staats wegen (die können sich am wenigsten wehren und ob die dann auch auf der Strasse oder in irgendeinem Loch pennen müssen, ist doch allen pups egal.
    Tja, die Deutschen sind schon ein beklopptes Volk, andere können es besser.

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  2. Gute Zusammenfassung, habe ich in der OZ noch nicht gelesen.

    Nur, wer sind die anderen?

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