Also alles im Lot mit der Umwelt? Natürlich nicht. Mir tun in jedem Sommer die Kinder Leid, die mit Taucherbrille und Schnorchel ins Wasser gehen und enttäuscht ans Ufer zurückkehren, weil sie beim Schnorcheln im Wasser der Pommerschen Bucht nicht einmal die eigene Hand sehen konnten, wenn sie den Arm aussteckten. Kein Wunder, dass in der Tauchgondel an der Zinnowitzer Seebrücke Filme über die Unterwasserwelt gezeigt werden, weil im Wasser nichts zu erkennen ist. So trüb ist das Wasser.
Aber natürlich sei es hygienisch einwandfrei, verkauft die OZ in jedem Jahr wieder die Bestätigung an die Leser weiter. Das mag sein. Und sonst so? Das hat einfach niemanden zu interessieren im Urlauberparadies.
Wie die Usedomer (und nicht nur sie) mit dem Thema "Geplante Giftschleuder am Bodden" umgeht, ist ausreichend bekannt.
Nun ist eine Kurzmeldung über das Wasser des Stettiner Haffs erschienen, in der Rostocker Ausgabe, ist doch klar.
Nur zur Erklärung für Auswärtige: Das Haff entwässert über die Dievenow und die Swine in den Südwestteil der Pommerschen Bucht und über den Peenestrom in den Greifswalder Bodden. Wichtigster Fluss, der in das Haff entwässert, ist die Oder.
Zebramuscheln sollen Wassergüte im Haff verbessern
Muschelfarmen können nach Ansicht von Wissenschaftlern für eine bessere Wasserqualität im stark belasteten Stettiner Haff sorgen. Die zwei bis drei Zentimeter großen Zebramuscheln etwa seien «sehr effiziente Filtrierer», sagte Gerald Schernewski vom Rostocker Leibniz-Institut für Ostseeforschung ...Oha, stark belastetes Stettiner Haff? Las ich in viereinhalb Jahren OZ-Beobachtung darüber auch nur ein Mal in der Usedom-Ausgabe?
Wäre die Meldung nicht Anlass, das Thema aufzugreifen und auszubreiten? Und wenn es wenigstens die Frage ans DRK wäre, wie denn das trübe Wasser die Suche nach einem Ertrinkenden erschwert.
Ich höre es im Geiste: Ohgottohgott! Das kann dem Tourismus schaden (oder im OZ-Jargon: sich negativ auf den Tourismus auswirken)!
Nachtrag, 6. Oktober:
Die Usedom-Redaktion hat den Beitrag übernommen, noch vier Sätze Biologisches über die Muschel dazugeschrieben, fertig ist die Auseinanderseztung mit dem Thema - Hochwertjournalismus nach Art des Hauses.
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