7. Oktober 2009

Lobpreisung statt Recherche

Eine Lobhudelei allererster Güte, also eine hochwertige, kopiert von einer Nachrichtenagentur, lieferte die OZ auf der Landesseite ab:
Für Arbeit nicht zu alt - ein Projekt in Vorpommern hilft
Dieter Altenburg hatte schon aufgegeben. "Wo immer ich auch vorsprach, sagte man mir, dass ich für den Job zu alt sei", berichtet der Schlosser- und Schweißermeister. Heute ist der 58-Jährige für acht Baustellen der Greifswalder Firma Greifen & Fahrzeugservice GmbH zuständig. "Das habe ich dem Integrationsbüro zu verdanken", sagt der Greifswalder. ...
Achja, wie schön ist die Arbeitswelt in Vorpommern, glaubte ich der OZ. ganz zum Schluss der Lobpreisung steht:
... In diesem Jahr hatte die Arge dem Greifswalder Integrationsbüro 318 Langzeitarbeitslose über 50 Jahre gemeldet. 170 davon konnten Gersdorf und Richeling bisher für Integrationsvorhaben gewinnen. 70 absolvierten Übungswerkstätten, 33 erhielten Praktika. Letztlich wurden 49 von ihnen eingestellt, 40 davon mit Hilfe eines Lohnkostenzuschusses.
Das heißt doch wohl, dass neun von 318 Langzeitarbeitslosen eine Stelle ohne staatliche Fianazhilfe oder Hilfe aus der Arbeitslosenversicherung fanden. Das sind nicht einmal drei Prozent. Da verstehe ich, dass über jeden einzelnen Eingestellten berichtet werden müsste. Der Anfang wurde ja gemacht.
Oder wäre es doch nicht angebracht, über jeden zu schreiben? Denn wie viele dieser neun Eingestellten haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten und wie viele der neun Leute erhalten das Landesdurchschnittsgehalt, also rund 1830 € brutto monatlich?

Das hat Sie als OZ-Leser nichts anzugehen.

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