12. Oktober 2009

Journalismus heute


Zeitnot und Arbeitsverdichtung beherrschen den redaktionellen Alltag, Journalisten verzichten auf Überprüfungsrecherchen und aufwändige Recherche-Methoden, die rasche Verarbeitung von PR-Informationen ersetzt journalistische Kerntätigkeiten. Wie die Recherche unter die Räder gerät - ein Überblick.

... die Überprüfungsrecherche spielt in der redaktionellen Realität nur eine untergeordnete Rolle. Die Leipziger Journalismus-Forscher ... fanden in einer großen Beobachtungsstudie zur journalistischen Recherche heraus, dass Journalisten im Schnitt nur rund elf Minuten pro Tag aufwenden, um die Glaubwürdigkeit von Quellen und die Richtigkeit der Informationen zu kontrollieren. Eine Minute davon werde dem Quellencheck gewidmet. Die Überprüfungsrecherche sei "offensichtlich zum Luxus des journalistischen Alltags geworden", folgern die Autoren der Studie ("Journalistische Recherche im Internet"), die im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. In den Arbeitstagen sei oft schlicht kein Platz mehr. "Der Journalist weiß sich oft nicht mehr anders zu helfen, als bei der Inhaltsproduktion auf informationelles Junk-Food wie etwa Pressemitteilungen und Nachrichtenagenturinhalte zurückzugreifen." ...

Meinetwegen, nur darf das Ergebnis nicht als Hochwertjournalismus verkauft werden. So etwas sollte überhaupt nicht zum Verkauf angeboten werden.
Zumindest müsste vor jedem dieser verkauften Artikel stehen: Wir haben keine Ahnung ob das stimmt, was wir geschenkt bekamen und Ihnen verkaufen.

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