11. September 2009

Redaktionelle Anpreiserei statt Anzeige

Die Greifswalder Zeitung brachte es als redaktionellen Beitrag. Ich nenne es Anzeige, für die Sie bezahlten und nicht das Unternehmen bezahlt hat - verkehrte Welt oder Hochwertjournalismus nach Art der OZ:
Wittcall sucht Mitarbeiter

Nach dem Sommerloch der vergangenen Monate hat der Telefondienstleister Wittcall wieder eine gute Auftragslage vorzuweisen. Deswegen werden neue Mitarbeiter gebraucht. "Wir suchen junge und engagierte Leute. Bei den Arbeitszeiten sind wir äußerst flexibel und versuchen für jeden eine individuelle Lösung zu finden.", betonte die stellvertretende Standortleiterin Steffie Hidde das Interesse Wittcalls an einer guten Mitarbeiterbetreuung. ...
Wie gut die Mitarbeiter betreut werden, lesen Sie hier, nachdem mitgeteilt wurde, wie und unter welcher Telefonnummer sich beworben werden kann:
Mit einem garantierten Stundenlohn von 6,50 Euro (ein Verhungerlohn) und möglichen Bonuszahlungen (Und wofür gibt es Bonuszahlungen?) liegt Wittcall nach eigenem Bekunden im oberen Bereich des Arbeitssektors für Studenten. ...
Aha, also Aushilfsjobs, dazu noch solche, die mit Ärger verbunden sein können:
Klare Aussagen gab es zu einzelnen Fällen (natürlich, kennen wir schon: wieder mal nur Einzelfälle), in denen Leute trotz Anforderung zur Arbeit wieder nach Hause geschickt wurden. Aufgrund der Unzuverlässigkeit einiger Mitarbeiter werde für jede Schicht ein Überhang eingeplant. Generell werde jeder rechtzeitig benachrichtigt, für die Nicht-Erreichbarkeit einiger Personen könne Wittcall keine Verantwortung übernehmen.
Arbeiten auf Abruf oder auch Zuhausebleiben nach Anruf - das sind Arbeitsbedingungen, die die OZ anpreist!
Die Schlagzeile müsste also heißen: Das Unternehmen sucht Aushilfskräfte, klingt aber nicht so gut wie Mitarbeiter.

Jetzt möchte ich noch wissen, wer das Kürzel M. P. hat.

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