5. August 2009

OZ als Wahlkämpferin

Auch wenn der Junior der Greifswalder Zeitung schreibt, ist beim Lesen Vorsicht geboten, da er nicht in der Lage ist, Kommentar von Tatsachendarstellung zu trennen. Ein einfaches Beispiel:
Roth belehrt Vorpommern im Umgang mit Neonazis
Grünenchefin Claudia Roth startete gestern ihre Sommertour in Greifswald und läutete damit zugleich den Bundestagswahlkampf ein. Mit ihren Parteifreunden fachsimpelte sie im Museumshafen über den richtigen Umgang mit Rechtsextremisten. ...
Den Unterschied zwischen fachsimpeln und belehren kennt der Autor/Schlagzeilenschmied nicht. Wird jemand von jemandem belehrt, wird er in etwas unterwiesen. Gefachsimpelt wird unter Leuten, die vom Fach sind, ein Erfahrungsaustausch, bildlich auf gleicher Augenhöhe. Beides ist jedoch Wertung des Geschehens, nicht dessen Beschreibung, journalistisch verwerflich.
Die Stadt war ohnehin mehr oder weniger pittoreske Kulisse einer zuweilen recht oberflächlichen und abstrakten Diskussion. Typisch linksintellektueller Wahlkampf eben. ...
Das ist reiner Kommentar, steht aber in einem Bericht.

Auf diese Weise betätigte sich der Junior indirekt als Wahlkämpfer und hätte sich deshalb während des Schreibens des Textes nicht als Journalist bezeichnen dürfen.

Nur so nebenbei: Wie geht die OZ mit dem Thema Neonazis um?

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