Die Zweifel an der Rentengarantie wachsen
... In der "Welt am Sonntag" hielt der Außenminister dem Argument Steinbrücks, die Garantie benachteilige jüngere Menschen, entgegen, es sei "ein zutiefst sozialdemokratischer Gedanke", keine Gruppe der Gesellschaft gegen eine andere auszuspielen. ...Ist das richtig gedacht? Dazu gibt es ein paar kurze Stellungnahmen für und wider, z.B. die, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handelt, was vollkommen richtig ist. Das bezeichnet die OZ als so hochwertig und informativ, dass sie für gleiche Leistungen ab 1. August mehr Geld verlangt.
Und dann:
... Auch der Sozialverband VdK attackierte Steinbrück. Präsidentin Ulrike Mascher betonte, die Generationengerechtigkeit nur an der Rentenfrage festzumachen, sei "zu kurz gesprungen". Die wirkliche Auseinandersetzung verlaufe nicht zwischen den Jungen und den Alten.... sondern wo oder zwischen wem? Nichts weiter von der OZ dazu, aber z.B. vom Bundesgeschäftsführer des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität Dr. Bernd Niederland natürlich viel mehr und das seit drei Tagen:
"Aber die Jüngeren sind nicht die Opfer der heutigen Rentner, sondern die Opfer der gegenwärtigen Rentenpolitik, die der Bundesfinanzminister mitverantwortet. Die Jüngeren werden alle Rentenkürzungen mit voller Wucht abbekommen, wenn sie die Alten sind." ...
Die Älteren leben nicht auf Kosten der Jüngeren. Es ist auch nicht richtig, wenn er behauptet, der heutigen Rentnergeneration gehe es so gut wie keiner vorher. Entweder kenne der Finanzminister die Fakten nicht oder er ignoriere sie wissentlich. ...
Welche Fakten bietet die OZ?
"Die hohe Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne und prekäre Beschäftigung sowie die niedrigen Beiträge des Bundes für ALG II -Empfänger - das sind die Ursachen." Heute schon seien die durch die Arbeitslosigkeit bedingten Kosten für die Sozial- kassen höher als alle für die Zukunft errechneten Kosten aufgrund der demographischen Entwicklung.
"Die so genannten Rentenreformen der letzten Bundesregierungen haben zu erheblichen Wertverlusten der Renten geführt - allein seit 2003 um gut 8,5 Prozent", betonte Niederland. "Hinzu kommt in den letzten Jahren eine zielgerichtete Politik, das Leistungsniveau der gesetzlichen Rente langsam aber sicher herunterzufahren. "Riester-Faktor", "Nachhaltigkeitsfaktor" und "Nachholfaktor" heißen die Stellschrauben. Die Summe der Kürzungen bis 2030 beträgt dann etwa 20 bis 25 Prozent.
Darüber hinaus würden Teile der diesjährigen Rentenerhöhung ab 2011 zurückgefordert, so dass auf Jahre "Nullrunden" vorprogrammiert seien. Auch die Rente mit 67 gehöre zu dem Kürzungsprogramm. Die Folge sei, dass ein Durchschnittsverdiener im Jahr 2030 nach über 35 Jahren Arbeit nur eine Rente auf Grundsicherungsniveau erhalte.
"Die heutige Politik wird also am stärksten die Generationen treffen, um die sich Herr Steinbrück angeblich stärker kümmern will", warnte Niederland. "Gerade ihnen droht Altersarmut, wenn sie Rentner sind." Es stelle sich die Frage, ob der Bundesfinanzminister nicht wisse, wovon er rede oder ob er die Jüngeren vorsätzlich belüge und sie als Schutzschild für die rentnerfeindliche Politik benutze. ...
Habe diesen Hinweis vergessen:
AntwortenLöschenhttp://www.jjahnke.net/gedanken46.html#bil
"Wegen der zunehmenden Veralterung der Bevölkerung müßten die Renten aus sinken können. Dabei wird total vergessen, daß es einen anhaltenden technischen Fortschritt gibt, der zu anhaltenden Rentensteigerungen statt Rentensenkungen führen sollte, und daß die Renten schon ausgebremst werden, weil es in Deutschland anders als bei fast allen unseren Nachbarn keine Mindestlöhne gibt, die das Lohn- und damit auch das Rentenniveau oben halten würden. Allein der mit BILD-Zustimmung regierungsgezüchtete wuchernde Niedriglohnsektor würde bei manischer Anwendung einer abstrakten Angleichungsformel zu unsinnigen Rentenkürzungen führen.
Schließlich werden die Renten real immer wieder durch die Inflation gekürzt, weil es in Deutschland anders als in vielen anderen Ländern keine Inflationsanpassung gibt. So, und nach all dem Blödsinn über die angeblichen Rentensteigerungen oder Nicht-Kürzungen kommt BILD dann im letzten Absatz in typischer Inkonsequenz wieder mit der Feststellungen der Unsicherheit der Renten, was ja wohl deren Höhe einbezieht."