Noch so ein Thema, dass sich die OZ entgehen lässt:
Steuern statt Schulden
Die globale Oberschicht leidet kaum unter der Krise, sagt der jüngste Weltreichtumsbericht. Zeit, sie in die Pflicht zu nehmen ...
alles spricht gegen eine höhere Belastung der Allgemeinheit. Doch zu Massensteuern gibt es eine ebenso prominente wie tabuisierte Alternative: Vermögensteuern auf die wirklich Vermögenden. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) besitzen zehn Prozent der Deutschen 61 Prozent des gesamten Privatvermögens: Eine Minderheit könnte hier einen relevanten Beitrag zur Staatsfinanzierung leisten, ohne dass ein krisenverschärfender Effekt einträte. Im Gegenteil: Die Oberschicht ist mittlerweile so reich, dass sie gar nicht mehr in der Lage ist, ihre Vermögen zu verkonsumieren, oft nicht einmal die Zuwächse. Sie ist gezwungen, ihr Kapital professionellen Vermögensverwaltern zu überlassen, welche die Abermilliarden auf die Finanzmärkte pumpen und damit immer größere Blasen befüllen - eine strukturelle Ursache für die Krise. ...
Fazit: Die großen Vermögen sind beinahe unversehrt erhalten, auffallend ungerecht verteilt und könnten eine moderate Besteuerung problemlos verkraften. Es wäre nur gerecht, würden die obersten zehn Prozent einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten, zumal sie von der Politik, die in die Krise geführt hat, extrem profitiert haben.
Ein weiterer Umstand spricht stark für die Besteuerung von Vermögen: Deutschland ist im internationalen Vergleich ein außergewöhnliches Niedrigsteuerland für Wohlhabende. Vermögensteuern machen nur 0,9 Prozent vom BIP aus. Würde sich Deutschland dem Niveau Frankreichs angleichen (3,5 Prozent), brächte dies zusätzlich 64 Milliarden Euro; dem Großbritanniens (4,6 Prozent) sogar 92 Milliarden Euro - die Regierung bräuchte keine neuen Schulden aufzunehmen, die kommenden Generationen würden verschont. ...
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