18. Juli 2009

"Generation Upload kommt ohne Verlage und Autoren aus"

Der unbekannte User: Generation Upload oder Generation Cyborg?

So rätselhaft wie das Internet sind seine User. Undifferenzierte Kritik an ihnen ist heute keine Seltenheit. ...

Die OZ macht es anders, sie schweigt weitgehend tot; wird ihr auf Dauer nichts nützen.

Ein oft nicht gesehenes bzw. unterschätztes Merkmal dieser neuen Generation ist auch die Tatsache, dass sie im Internet fast simultan Informationen aufnimmt bzw. recherchiert, Kontakte knüpft und pflegt (Social Networking) sowie publiziert. ...

Damit sind die modernen Internetuser vor allem schnell und effizient. Zudem lassen sie alle möglichen Gatekeeper traditioneller Art einfach hinter sich. Nicht mehr Herausgeber oder Verleger bestimmen im Social Web, was gut und wichtig ist, sondern Aufmerksamkeit und Online-Reputation. Vor diesem Hintergrund lässt sich auch der Heidelberger Appell (Appell
PDF-Datei) "Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte") wie ein Abgesang auf eine im Untergang begriffene Ordnung lesen, weil sich ihre Protagonisten im neuen, digitalen Zeitalter erst verorten und damit abfinden müssen, dass sie künftig kleinere Brötchen backen werden.

Aber wie auch immer Autoren und Verlage ihre Werke durch Leistungsschutz- und Urheberrechte werden schützen wollen, die Generation Upload kommt im Zweifel ohne sie aus: Ihre Überlegenheit beruht nicht nur auf dem schon frei zugänglichen Wissen im Internet, sondern auch auf der Vernetzung untereinander, über die sich rasch und unkompliziert offene Fragen klären und wichtige Hinweise weiterleiten lassen. Wer so vernetzt ist, fühlt sich wie ein Teil eines gigantischen Gehirns. ...

Fragt sich, wozu für diese Leute Tageszeitungen taugen.

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