4. Juni 2009

Hintergrund: HRE

Wie Stammleser dieses Blogs wissen, kannte die OZ das Netzwerk attac nur ein Mal, zum G 8-Gipfel in Heilgendamm. Kein Wunder, dass attac in der Berichterstattung über die HRE nicht genannt wird. War wohl niemand von attac in der Hauptversammlung:
Bund will HRE-Verstaatlichung rasch abschließen
... Die neuen Aktien dürfen ausschließlich vom Bankenrettungsfonds SoFFin gekauft werden, so dass der Anteil des Bundes an der HRE auf 90 Prozent steigt. Mit dieser Mehrheit kann er die restlichen Aktionäre herausdrängen. ... Die Höhe der Entschädigungszahlung ... könnte nach Einschätzung von Branchenkennern unterhalb des Preises von 1,39 Euro liegen, den die Aktionäre während des offiziellen Übernahmeangebots erhalten hatten.

Klagen gegen die Höhe der Entschädigung gelten bereits als sicher. Schärfster Kritiker der Verstaatlichung ist der US-Großaktionär J.C. Flowers ...

Viele Aktionäre sprachen in den hitzigen Debatten von Erpressung, Enteignung und Betrug, weil sie zum Verkauf ihrer Anteile gezwungen würden. ...
Und die OZ veröffentlicht das Geschrei der Aktionäre. Es ist erschreckend, so etwas zu lesen, denn zum einen mussten schon in vielen Fällen Aktionäre ihre Aktien verkaufen. Zum anderen hätten die Aktionäre heilfroh sein können, 1,39 Euro pro Aktie geboten zu bekommen. Ohne der Steuerzahler Geld (Sind es inzwischen 120 Milliarden Euro?) wäre die Bank pleite und die Aktionäre bekämen nichts. Dass deren Geschrei ohne jeden Hintergrund wiedergegeben wird, ist Leserverdummung und deshalb so erschreckend.

Nun zu attac:

attac: Gläubiger der Hypo Real Estate zur Verantwortung ziehen

Bund soll nur Forderungen in öffentlichen Interesse erfüllen
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Bundesregierung aufgefordert, umgehend die Gläubiger der vor der Verstaatlichung stehenden Hypo Real Estate offenzulegen und nur Verbindlichkeiten zu erfüllen, die im öffentlichen Interesse sind. "Es ist ein Skandal, dass Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auf Wunsch der Banker von Anfang an vermieden hat, die Verbindlichkeiten der HRE zu prüfen", sagte Werner Rügemer, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac. "Die Allgemeinheit, die bisher mehr als 120 Milliarden Euro für die Rettung der HRE aufbringen musste, weiß weder, wie die Bank in diese Lage gekommen ist, noch wer genau ihre Gläubiger sind und worauf deren Forderungen gründen."
Die angebliche Systemrelevanz der HRE ist Attac zufolge keineswegs bewiesen. Der Begriff werde offenbar vor allem benutzt, um die Rettung der HRE auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler alternativlos erscheinen zu lassen. Bekannt ist lediglich, dass die Gläubiger des maroden Immobilienfinanzierers in erster Linie andere Banken sind; Hauptgläubiger ist die Deutsche Bank. ...

Attac forderte die Bundesregierung auch auf, sofort den Vorstandsvorsitzenden der HRE, Axel Wieandt auszutauschen, der erst im Herbst direkt von der Deutschen Bank auf diesen Posten gewechselt ist. Dies bedeute eine inakzeptable Interessenkollision. ...

Nun wird die Sache schon klarer, nur nicht für die Bunkerbewohner.

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