Das Gesetz für Netzsperren ist beschlossen: Meine Unabhängigkeitserklärung des Internets von der deutschen Politik
Das Gesetz zu Netzsperren wurde mit 389 Ja-Stimmen vom Bundestag beschlossen, entgegen allen Mahnungen und Kritiken fast aller befragter Experten. Um ein bisschen Stimmung für das Gesetz zu machen, musste die Regierung Bauernfänger auf die Straße und vor Fußballstadien schicken, um ahnungslose Leute mit irreführenden Fragen in die Falle zu locken. Und wie von Björk in obigem Video gefordert erkläre ich hiermit meine Unabhängigkeit, die Unabhängigkeit des Internets, von dieser ekelhaften Politik der Inkompetenz, der Heuchelei und der Lügen. ...
Liebe Politik,
nach diesem Beschluß eines Gesetzes, das in mehreren Punkten gegen das Grundgesetz verstößt (Aushebelung der Gewaltenteilung, Verhinderung der Aufklärung von Straftaten), wird es auf sie in diesem Internet nur noch Scheiße regnen. Das ist ein Versprechen.
Sie haben folgenden Fehler begangen: Sie unterschätzen das Netz. Und das im Jahr 2009, herzlichen Glückwunsch.
Jemand hatte neulich mal ausgerechnet, dass "wir" ungefähr 500.000 Leute zählen. Das klingt für politische Entscheider erstmal wenig, angesichts von 82.310.000 Einwohnern. Jetzt verrate ich Ihnen aber mal was: Laut der 2009er Onlinestudie der ARD: ist der Anteil der Internet-Nutzer in Deutschland [...] auf 67,1 Prozent (2008: 65,8 Prozent) angestiegen. 43,5 Millionen der bundesdeutschen Erwachsenen sind online - 0,8 Millionen mehr als im Vorjahr. (ARD)
Und hier nun der Fehler: Diese 500.000 Leute sind Teilnehmer im Netz. Die neuen Produzenten von Tweets, Postings und Content im Netz. Mit einem anderen Wort: Multiplikatoren. Und Sie wollen nicht wirklich 500.000 Multiplikatoren gegen sich haben, die Postings und Texte schreiben, die von 43,5 Millionen Menschen gelesen werden, oder? Haben sie aber, von jetzt auf ewig. Zum Vergleich: Die alteingesessene FAZ hat eine Auflage von 360.915 Exemplaren.
Diese 500.000 genannten Menschen haben Sie sich heute zum Feind gemacht. 500.000 Multiplikatoren im Netz, die twittern, bloggen und sich vernetzen. Und ich verrate Ihnen noch ein Geheimnis: Wir werden nicht weniger. Surprise!
Ihre schmierigen, schmutzigen Tricks und Taktiken werden hier innerhalb von Minuten publik gemacht, für jedermann zugänglich.
Ohoh, dass sollte doch Aufgabe der Medien sein, der Qualitätsjournalisten, die dafür, nicht fürs Kopieren, bezahlt werden. Nicht, dass sie, die Kopierer-Verlage überflüssig werden!
Das reicht wahrscheinlich noch nicht, um die diesjährige Bundestagswahl zu beeinflussen und vier weitere Jahre voller Bullshit stehen uns ziemlich sicher bevor. Aber wie der Wahlkampf von Barack Obama zeigte, der es schaffte, über das Netz eine Graswurzelbewegung zu starten, die ihm die Werbespots finanzierte, die ihm zum Wahlerfolg verhalfen, wird auch diese Entwicklung auch hier stattfinden. Und dann gnade Ihnen Gott. ...
Und was macht die OZ heute? Sie füllt fast eine Seite mit dieser Anhäufung von Spekulationen:
Was wird aus Jacksons Nachlass?
Vorwürfe, Spekulationen, und tiefe Trauer - der Tod von Popstar Michael Jackson wirft viele Fragen auf: Was wird aus dem Erbe? Was aus seinen Kindern? Und wo wird Michael beerdigt?Keine dieser Fragen wird beantwortet, wobei mein Interesse in Sachen Nachlass gegen null geht, da ich nichts aus dem Nachlass erhalten werde. Das mag ja OZ-Lesern oder der OZ selbst anders ergehen. Doch auch sie erfahren nicht, wie viel aus dem Nachlass an sie überwiesen wird; könnten sogar Schulden sein. Schön aber für die Redaktion, die die Seite blitzschnell füllen konnte.
Macht es Spaß, dafür Geld auszugeben?
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