Greifswalder Zeitung:
Hunger wird im Takt gestillt
Seit einem Jahr gibt es den kostenlosen Kindermittagstisch. 45 bedürftige Kinder erhalten im Takt täglich eine gesunde Mahlzeit.
Für alle Greifswald-Fremden:
im Takt, dem Jugend- und Freizeitzentrum
Es folgt eine Lob-Orgie, die so beginnt:
Das Projekt des Kindermittagstisches war vor einem Jahr als Kooperation dreier Partner - der Stadt, des DRK und des Deutschen Kinderschutzbundes - gestartet ...
Dann ist ja alles in Ordnung. Doch wie viele Schulkinder in Greifswald gelten als bedürftig? Etwa nur 45? Müssten nicht deutlich mehr Schulkinder darunter sein. Doch vor lauter Lob und Dankeschön war nur wenig Platz für die Antwort, am Ende des Artikels und dann auch noch nebulös:
In der Pestalozzischule möchten mehr Kinder am Essen teilnehmen. Doch die Finanzen sind begrenzt. "Wir hoffen auf weitere Sponsoren, denn für viele der Kinder wird sich die Situation zu Hause nicht so schnell ändern", macht Netzel klar.
Dann ist ja alles klar. Außerdem hatte die OZ ja
schon im Februar berichtet, ohne allerdings die Zahl der
Schüler zu nennen:
Im Januar dieses Jahres zählte die Arge genau 1747 unter 15-Jährige in Bedarfsgemeinschaften – praktisch jedes dritte Kind in Greifswald.
... theoretisch sogar etwas mehr, 36,3%.
Der Mittagstisch ist in der jetzigen Form eine reine Alibiveranstaltung.
AntwortenLöschenIm Übrigen habe ich so meine Probleme damit, solange es nicht flächendeckend eine freie Schulverpflegung gibt, die auch als Rechtsanspruch ausgestaltet ist. Almosen, z.B. auch bei den unsäglichen Tafeln, bringen uns nicht weiter. Tafeln und Mittagstische sind gesellschaftlich gesehen eher kontraproduktiv, da der Zugang zu Sozialleistungen und deren Absenkung mit dem Argument begleitet werden können, es sei für die Bedürftigen gesorgt. Einkommensarme Menschen brauchen Rechte und keine Almosen vom Tisch der Reichen.
die unsäglichen tafeln? sowas kann nur von einem politiker kommen. weltfremd und widerlich! erzählen sie das mal einem der auf die almosen der tafel angewiesen ist, herr kochhan! denjenigen bringt jede einzelne mahlzeit weiter. solange einkommensarme (und-lose) menschen eben diese rechte nicht zugestanden bekommen, brauchen sie die hilfe der tafeln. so rum wird ein schuh draus, herr kochhan. wollen sie diesen menschen sagen: "die tafeln gehören abgeschafft, damit der druck von unten so groß wird, dass die da oben was ändern!" ? in der zwischenzeit füttern sie die hartz4 empfangenen mütter und deren kinder mit den wahlflyern ihrer partei, oder wie?
AntwortenLöschenganz abgesehen davon, dass ihre äußerung ein schlag ins gesicht der ehrenamtler ist.
nee, da is mir deren engagement und reagieren auf die zustände allemal lieber als ihr wahlkampfgedöns ...
Hier hat wohl ein "unsäglicher
AntwortenLöschenAnonym" mutwillig den Beitrag von Herrn Kochan falsch verstanden.
Die Welt ist wohl im Moment so , dass man das Eine nicht lassen kann, ohne sich für die politische Forderung für eine bessere Zukunft einzusetzen.
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich setze mich mit den Grünen und ihrer realen politischen Hartz IV Vergangenheit auch kritisch auseinander. Nur nicht anonym!!!
@ Anonym
AntwortenLöschenGregor Kochhan verlangt eine anständige Grundsicherung statt des jetzigen Alg 2-Satzes. Gäbe es eine auskömmliche Grundversorgung, brauchte es keine Almosen in Form der Tafeln usw. zu geben. Er sieht zu Recht sogar die Gefahr, dass mit dem Argument, es gäbe ja die Tafeln, die Grundversorgung abgesenkt werden könnte - ein verheerender Schritt.
Nur so nebenbei. Tafeln gab es ursprünglich für Obdachlose, nun auch für Arbeitende, die nicht genug verdienen, um davon leben zu können. Was soll daran erstrebenswert sein?
Bitte Kochhans Kommentar gründlich lesen.
Hallo Anonym,
AntwortenLöschenauch wenn ich von Politik nicht viel halte, bin ich trotzdem der Meinung, dass Tafeln und Mittagstische in einem doch so reichen Land wie Deutschland eine Schande für die Politiker sind. Halten wir es den Grünen doch einfach mal zu Gute, dass sie auf die Probleme eingehen und sie offen ansprechen. Man wird ja nach der Wahl sehen, wie sich diese Partei weiter verhält.
Bei dieser hohen Anzahl von sozial schwachen Familien, die es leider in Greifswald und überhaupt in Deutschland gibt, sollte eine kostenfreie Schulverpflegung eine Selbstverständlichkeit sein. Woran erkennen wir denn die Christlichkeit unserer CDU-Politiker? Ich kann leider nichts finden und sehen außer Taten, die ich absolut nicht begreife:
100,00 € zusätzlich für ein Kind einmalig, 2500,00 € für ein neues Auto, Millarden für Banker, die sich gleichzeitig Bonis in Millionenhöhe auszahlen dürfen, Kürzung des Blindengeldes, dafür aber neue blaue Polizeiwagen, anstatt der grünen Autos wie bisher, ein millionenteures Ozeaneum in Strasund, dafür aber den schlechtesten Personalschlüssel in KITAS bei den 3 bis 6 jährigen Kleinen bundesweit. Ich will nicht weiter aufzählen....