22. Mai 2009

Das Märchen von den vielen Arbeitsplätzen in der Autoindustrie

Ich habe nicht im Archiv nachgeschaut, ob auch die OZ die Wichtigkeit der deutschen Automobilindustrie mit der Unmasse an Arbeitsplätzen begründen ließ, die verloren gingen, würde den Autobauern nicht emsig geholfen.

Hier etwas Hintergrund:

Verband der Automobilindustrie
Autoindustrie trickst bei Jobzahlen


Die Autobranche hat für den deutschen Arbeitsmarkt eine weit geringere Bedeutung als bislang angenommen. Die Behauptung, jeder siebte Arbeitsplatz hänge von der Autobranche ab, beruht nach Capital-Informationen auf einem simplen Rechentrick des Verbands der Automobilindustrie. ...

Das RWI hat 2000 errechnet, dass ein Beschäftigter 1,4 Arbeitsplätze zusätzlich schafft. "Das ergibt insgesamt 1,76 Millionen Beschäftigte, die von der Nachfrage nach Autos abhängen", sagt Michael Rothgang vom RWI. Nach dieser weiterhin gültigen Rechnung sei jeder 20. Arbeitsplatz autoabhängig. ...

Der Politik kann es recht sein, dass die Zahlen so selten hinterfragt werden. Das Auto eigne sich besonders gut zur Rettung Deutschlands, sagt auch Henning Klodt, Leiter der Wirtschaftspolitik beim Kieler Institut für Weltwirtschaft. "Es ist politisch und medial bestens vermittelbar, weil es jeder kennt - im Gegensatz zu deutscher Hochtechnologie in den Werkshallen." Politik und Lobby betrieben aber eine "falsche Vorstellung", dass jeder Siebte arbeitslos würde, wenn ein deutscher Autobauer bedroht sei.

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