16. Mai 2009

Asse und das Vertrauen zu Behörden

Die OZ berichtete in den vergangenen drei Monaten in drei Kurzmeldungen über das Atommmülllager Asse, als sei durch einen Autounfall Sachschaden entstanden und das, obwohl ein Skandal nach dem anderen aufgedeckt wird:

Asse: Atomlobby zahlte offenbar für Öffentlichkeitsarbeit

Die Bundesregierung hat sich einem Bericht des "Spiegel" zufolge mehrere Jahre lang einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit für das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel von deutschen Energiekonzernen finanzieren lassen. Fast 700.000 Euro seien zwischen 1997 und 2002 durch das Deutsche Atomforum an den damaligen Asse-Betreiber GSF geflossen, berichtete das Nachrichtenmagazin am Sonnabend. Damit seien in Absprache mit dem Bund unter anderem Personal- und Verwaltungskosten für Besucherführungen finanziert worden. ...

Oder auch dies:

Die Asse stürzt weiter ein

Eine Überraschung mehr aus dem "Versuchslager" für Atommüll, in das auch Giftmüll und Tierkadaver eingelagert wurden. ...

Das BfS teilte am Mittwoch mit, dass sich Deckenteile über der Einlagerungskammer 7 ablösen. ... Es handele sich um eine noch offene Einlagerungskammer, in der Fässer lägen, die nur teilweise in Salzgrus eingebettet sind. Ausdrücklich heißt es: "Mit dem Fall eines größeren Gesteinsbrockens von der Decke (Löserfall) auf die offen liegenden Fässer muss gerechnet werden. Er könnte zu einer Beschädigung der eingelagerten Fässer und zur Aufwirbelung von Salzstaub und radioaktiven Partikeln führen. Da die Kammer 7 nicht verschlossen ist, könnten möglicherweise freigesetzte Schadstoffe in die Grubenluft und in andere Bereiche des Grubengebäudes gelangen", warnt die Behörde. ...

Hier hat also die Behördenaufsicht über Jahrzehnte versagt. Und da soll ein mittelmäßig gebildeter Mitteleuropäer Vertrauen zu Behörden haben?
Da wird erwartet, dass die Genehmigung des Kohlekraftwerkes am Bodden rechtsstaatlich abläuft?
Und sollte es trotz aller Widerstände gebaut werden, soll dann darauf vertraut werden, dass die Behörden den Betrieb gründlich kontrollieren oder gar das Unternehmen von sich aus alle Vorschriften einhält?

Wer so etwas behauptet, macht nichts als einen bösenbösen Witz und sich zugleich lächerlich. Dass in der OZ solche Gedanken in keinem Kommentar zu lesen sind, wundert angesichts der Regierungsergebenheit des Blattes nicht.

Asse und Kanzlerin Merkel. Hat die OZ eine Ahnung, welcher Zusammenhang da besteht? Kleine Nachhilfe:

Wie zum Beispiel steht es um ihre Rolle als Bundesumweltministerin zu der Zeit, als das Atommüllager Asse einst genehmigt wurde. Vor dem anstehenden Untersuchungsausschuss zu Asse muss möglicherweise auch die mittlerweile zur Bundeskanzlerin aufgestiegene Angela Merkel aussagen.

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