18. März 2009

Wie die Krise zu verstehen ist

Ich habe keine Ahnung, welches Ziel sich die OZ-Redaktionen mit der Herausgabe einer Tageszeitung stellen, außer dem, damit Geld zu verdienen. Über Zusammenhänge aufzuklären, kann nur ein untergeordnetes Ziel sein.
Anderswo, z.B. im bösenbösen Internet, wird täglich aufgeklärt.

Ein Beispiel:

Wie Wallstreet und Washington die USA verraten haben - Eine wichtige Dokumentation.

Rund 5 Mrd. Dollar gaben die Finanz-Lobbyisten in den USA zwischen 1998 und 2008 aus, um jene Regeln zu Fall zu bringen, die das jetzige Desaster verhindert hätten. Die Ergebnisse dieser Dokumentation von wallstreetwatch lassen sich auf uns übertragen. ...

Auch bei uns sind eine Fülle von politischen Entscheidungen nicht zu verstehen, wenn man den Einfluss der Finanzindustrie auf Politik und Wirtschaft, auf Medien und Wissenschaft nicht in Rechnung stellt. Man begreift zum Beispiel nicht, warum die Bundeskanzlerin und die Union gegen die Absicht des Bundesverkehrsministers, die Teilprivatisierung der Bahn weiter zu verschieben, sofort interveniert; man begreift nicht, warum die FDP den Manager des Hedgefonds, Mr. Flowers, für eine Anhörung des Deutschen Bundestags nominiert hat; man versteht überhaupt nicht, wie lautlos 480 Mrd. € für einen Rettungsschirm der Banken bereitgestellt wurden und dass der Vollzug an eine kleine Gruppe von Personen übertragen worden ist, deren Unabhängigkeit keinesfalls garantiert ist; man versteht ohne Kenntnis des massiven Einflusses der Finanzindustrie nicht, warum die Bundeskanzlerin den Berater von Goldman Sachs Otmar Issing zum Vorsitzenden der Expertenkommission machte, die die neuen Vorschläge zur Neuordnung der Weltfinanzmärkte ausarbeiten sollte; usw. ...

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