Hier nun ein Brief an Köhler, in dem die Briefschreiberin das Staatsoberhaupt auffordert, um Entschuldigung zu bitten, weil Köhler wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten:
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
Ihre Rede enthielt einen Satz, der mich und meine Familie, ebenso meinen Bekannten- und Verwandtenkreis zutiefst gekränkt hat:
Der Satz: „Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt“
Wir empfinden es als eine tiefe Beleidigung, wenn uns jemand vorwirft, „wir“ hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Ebenso erging es den meisten meiner Nachbarn bei Ihrer Rede. ...Ich erwarte eine Entschuldigung von Ihnen, Herr Köhler. Denn so etwas, dass meine fleißige Familie über ihre Verhältnisse gelebt hat - wo diese seit Jahren keinen Urlaub hat, lasse ich nicht auf uns sitzen.
Ich erwarte zudem von den gewählten Volksvertretern, dass sie sich endlich darum kümmern, dass wir nicht für Fehler, die wir nicht zu verantworten haben, haftbar gemacht werden – bzw. zahlen müssen. Denn haftbar heißt: Für den Schaden aufkommen! Und wer bezahlt?
Die Zockerei in den Banken, haben nicht wir betrieben. Die Politiker und Wirtschaftsvertreter saßen in den Vorständen und Aufsichtsräten! Wir haben die Regeln der BaFin nicht gelockert! Nicht wir! Ich erwarte zudem von Ihnen, dass veranlasst wird, gerichtlich gegen die Täter und Verursacher vorzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Karin HujerSo etwas werden Sie nicht in der OZ lesen. Deshalb lesen Sie die Begründung für das Gekränktsein! So mancher wird seine Lebensverhältnisse geschildert finden, die der OZ wohl egal sind, sonst hätte sie gestern nicht solch eine Lobeshymne auf den Kohlrouladenesser verkauft.
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