12. März 2009

Die Sache mit den Nieten

Berlin will Gehaltskürzung für schlechte Manager
Zwischen wollen und tun ist oft ein gewaltiger Unterschied.
Den Vorstandsgehältern sollen Zügel angelegt werden. Die Bundesregierung hat Regeln gegen Millionenbezüge für "Nieten in Nadelstreifen" beschlossen. ...
Ich kenne etliche Nieten ohne Nadelstreifen.

Wieder fallen die Medien reihenweise auf die Haltet-den-Dieb-Parolen der Regierung herein. Es sind keine Nieten in den Banken und es sind nicht unbedingt Nieten in den Regierungen, die es den Banken erst durch entsprechende Gesetze ermöglichten, zu handeln, wie sie es taten. Politker verabschiedeten diese Gesetze doch nicht, weil sie doof sind, sondern weil sie jemandem nützen.

Es ist klar, dass sich Regierungen für unfehlbar halten (da es schon die Kleinstmächtigen tun), dass sie behaupten, alles sozusagen im Griff zu haben, dass sie das Land "voranbringen" (wo immer auch vorn sein mag). Aber es ist empörend, wenn Medien den Politikern unbesehen nachplappern, statt auf die Versäumnisse von Regierungen hinzuweisen, oder wenigstens darauf hinzuweisen, dass Regierungen vom Thema ablenken.

Hier stutzte ich:
Deutlicher als bislang wird die Formulierung ausfallen, wonach bei den Managern die Vergütung in einem "angemessenen Verhältnis" zu ihren Leistungen und der Lage des Unternehmens stehen soll. Außerdem sollen "langfristige Verhaltensanreize zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung" gesetzt werden.
Sind das etwa schon die deutlicheren Formulierungen?
Wenn ja, wird es Klagen über Klagen geben:
Was ist angemessen?
Was ist nachhaltig?
Was ist langfristig?

Hat Merkel nicht kürzlich gesagt, sie wolle nach Ende der Krise so schnell wie möglich in den alten Trott verfallen? Heißt das nicht: Es bleibt wie es war, ein wenig Kosmetik ausgenommen?

Das bedeutet nichts als: Die nächste Krise ist programmiert. Wo steht das in der OZ?

Dazu passend der OZ (oder wessen auch immer)-Kommentar:
... Der eingeschlagene Weg ist richtig.
Er ist grundfalsch, weil nur Beruhigungspille für die Masse.
Traurig genug, wenn Ethik und Verantwortungsbewusstsein in der Wirtschaft unter die Räder kommen und erst der Staat für Korrekturen sorgen muss.
Häh? Ethik und Verantwortungsbewusstsein? Wo kommt denn der Kommentator her, vom Mond? Ethik in der Wirtschaft gibt es nicht, wohl aber Wirtschaftsethiker. Das Verantwortungsbewusstsein muss sich auf die eigene Karriere und den Profit des Unternehmens beschränken. Für mehr bleibt meist keine Zeit.

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