18. Februar 2009

Hansa-Quark

Jaha, ich war den Tränen nah, seufzte heftig und mehrfach und schrieb dennoch:

MV geht unter (als wenn es nicht schon ganz unten wäre), weil Hansa Rostock vielleicht schon wieder absteigt. Jedenfalls will Ihnen die OZ das auf der Titelseite weismachen. Ich halte das für ausgemachten Quatsch. Ein paar Textbeispiele:
Bangen mit Hansa: "Wir verlieren alle"
Die permanenten Misserfolge der Rostocker Kicker alarmieren Politik und Wirtschaft: Ein Absturz in die 3. Liga würde der Region einen Imageschaden und finanzielle Verluste bescheren. ...
Hat ein OZ-Redakteur auch nur eine Sekunde das bedacht?:

1. Wenn das Ansehen einer Region von einem Fußballclub abhängt, kann es mit der Region nicht weit her sein. Das ist mehr als ein Überlegung wert.
2. Wir verlieren nicht alle (Ist übrigens ein doppeldeutiges und damit unbrauchbares Zitat, in der Schlagzeile erst recht). Wir sitzen auch nicht alle bildlich in einem Boot und schon gar nicht in der Hansekogge. Das ist Kammschererei. Ich z.B. verliere nichts und bin Bürger in diesem Land.
3. Wer hat die finanziellen Verluste? Im Text finden sie sich, z.B. einige Hotels, irgendwelche Geschäfte.
4. Hansa ist ein Unternehmen. Es werden etliche andere Unternehmen am Ende des Jahres nicht mehr existieren. Mal sehen, ob davon auch so viel Trara gemacht wird.
Bereits durch den Abstieg in die zweite Liga hätte sich das Steueraufkommen für MV von fünf auf zwei Millionen Euro jährlich reduziert, sagt Methling. "In der dritten Liga bleibt nichts übrig."
Wie viel Geld kosten die Polizeieinsätze vor, während und nach den Spielen, die ja wohl aus Steuergeld bezahlt werden? Die wären dann nämlich zumindest in dem Ausmaß nicht mehr notwendig. Ist das nicht eine Nachfrage wert?

Und im Kommentar:
Doch die Konsequenzen eines Totalabsturzes würden weiter streuen. Mit Hansa würde eine ganze Region absteigen. Der letzte DDR-Meister ist ein wichtiger Imageträger und ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor im Nordosten. Es gibt Schätzungen, wonach der Werbewert des Klubs allein für die Stadt Rostock bei rund 150 Millionen Euro liegt.
Noch einmal: Wenn Gedeih und Verderb einer Region von einem Fußballclub abhängen, dann ist es um die Region schon längst geschehen und das Gejammer jetzt ist völlig unangemessen und hätte vor 15 Jahren beginnen sollen, als klar wurde, dass MV das Armenhaus Deutschlands ist.

Zu den Schätzungen:
Wie viele kennt der Autor?
Wer hat geschätzt und wie verlässlich ist das Schätzergebnis?
Solange das nicht geklärt ist, kann der Autor die Schätzungen als nicht vorhanden ansehen und vor allem die Leser mit so etwas nicht verdummen belästigen.

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