20. Februar 2009

Die Welt der Tagesmütter ist schön

Nachdem eine Greifswalder Tagesmutter eine Petition für ein Grundeinkommen einbrachte, weil sie seit Jahresbeginn wegen einer Gesetzesänderung weniger verdient, musste doch endlich etwas Nettes über Tagesmütter geschrieben werden. Ausgerechnet die Greifswalder Zeitung gab sich dafür her:
Gut behütet bei der Tagesmutter
In Greifswald arbeiten zurzeit 54 Tagesmütter. Geht es nach der Stadt, könnten es mehr sein, denn Krippenplätze sind knapp. Drei Frauen, die es wagten, haben es keinen Tag bereut.
Scheißegal, dass sie nun weniger Geld verdienen, es macht ja so viel Spaß, da kommt es aufs Geld nicht an, denn über das Einkommen der Tagesmütter steht nichts in dem Artikel, der mit langweiligen 560 Wörtern eindeutig Überlänge hat.

Und so fängt der Artikel an:
Paul liebt die Murmelbahn. Mit einer Ausdauer legt er wieder und wieder eine bunte Kugel auf die obere Ebene und beobachtet, wie sie sich langsam nach unten bewegt. "Er ist bei Frau Golowka-Koch super aufgehoben", freut sich Pauls Mama Christina Strobel, die den einjährigen Knirps gerade in der Hafenstraße abholen will. ...
Und so weiter: Hoppsassa, tralala, die Welt ist schön, die der Tagesmütter natürlich auch.

2 Kommentare:

  1. Anonym20.2.09

    ...und nicht nur die welt der tagesmütter ist schön bei der greifswalder lokalredaktion: allen ortes herrscht doch friede, freude, eierkuchen: bei den autohändlern, die jetzt viele schöne autos verkaufen, bei den hiesigen firmen, an denen die krise auf wunderhafte weise vorbei geht, bei der arge, die es mit ihrer fürsorgepflicht sehr genau nimmt und so weiter ... ließe sich ewig fortsetzen, die liste.

    nur bei illegalen grafitti (schade, herr oberdörffer, dass man die schmierfinken nich mit foto abbilden darf,wa?), ignoranten fußgängern ( aber die stadt hat doch so schön die brücke am bahnhof errichten lassen, menno!) und radfahren im schuhhagen (der alte dauerbrenner ...) - da is schluss mit lustig!!!

    es ist als ob es den redakteuren bei strafe verboten ist, themen von zwei seiten zu beleuchten und mal eine, winzige, klitzekleine, gaaaanz versteckte, subtile kritik an offenkundigen missständen zu üben.

    die gefahr eines riesigen umweltmonsters namens DONG ist noch nicht annähernd gebannt, der filz zwischen stadt und cdu wird immer dichter und unsere kinder verarmen und wachsen heran zur nächsten generation hartz4 aber die oz greifswald freut sich über paules murmelbahn ...das macht einen echt fassungslos ...

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