Datenklau wird ausgenutzt
Gewinnspiel-Websites versuchen, Adressen zu waschen
Durch zahlreiche Datenpannen sind viele Kontodaten von Bundesbürgern im Umlauf. Bisher beschwichtigten die Verantwortlichen meist mit dem Argument, dass keine wirklichen Schäden entstanden sind. Nun hat es ein Opfer gegeben, von dessen Konto wirklich Geld abgebucht wurde.
Anfang Dezember 2008 wurde der Wirtschaftswoche ein Datenpaket mit Informationen von 21 Millionen Personen angeboten, das neben Kontodaten zumindest von einem Teil dieser Menschen auch die Vermögenslage beinhaltet. Einer 75-Jährigen, die auf dieser Liste aufgeführt ist, wurde nun von 20 unterschiedlichen Gewinnspielanbietern Geld abgebucht.
Der Schaden liegt bei rund 2.000 Euro, berichtet die Wirtschaftswoche. Mehr als 20 unterschiedliche Anbieter von Gewinnspielen hatten der alten Dame innerhalb weniger Wochen Geld vom Konto abgebucht.
Nach Informationen der Wirtschaftswoche ist sie damit das erste bekanntgewordene Opfer aus dem Datendiebstahl. Die illegal erworbenen Daten wurden offenbar von den Betreibern einiger Gewinnspiel-Websites genutzt. Die betroffene Rentnerin ist nach Angaben des Wirtschaftsmagazins leicht dement und besitzt keinen Rechner. Sie soll sich auf Gewinnspiel-Websites angemeldet und ihre Zustimmung für Werbeanrufe durch Callcenter gegeben haben. Mit dieser Methode versuchen die Täter offenbar, die Adressen zu legalisieren und die wahre Datenherkunft zu verschleiern.
Wem Geld vom Konto abgebucht wurde, ohne dass es dazu einen Grund gibt, sollte sich an seine Bank wenden. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs können ungenehmigte Abbuchungen über die übliche Sechswochenfrist bei Lastschriften hinaus zurückgeholt werden. Die Obergrenze liegt bei drei Jahren. Der Sohn der Betroffenen konnte das Geld ohne Gegenwehr der Anbieter zurückholen, berichtete die Wirtschaftswoche. (ad)
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