8. Dezember 2008

Krise: schon vor drei Jahren vorausgesehen

Mitunter höre und lese ich, jene, die jetzt schimpfen, dass die sog. Wirtschaftsweisen und damit die Regierung die Krise hätte voraussehen müssen, seien Großmäuler, die es selbst nicht wussten. Jene, die Publizisten Großmäuligkeit vorwerfen, reden Unsinn oder belügen jene, denen sie den Quatsch erzählen.

Hier ein Beispiel, dass zeigt, dass es schon vor drei Jahren Mahner gab:

Gibt es irgendwann Sanktionen gegen die fortgesetzte Unfähigkeit in der Wirtschaftspolitik?

(Und was ist mit den Nachbetern, Schönschreibern und Vervielfältigern?)

Leser der NachDenkSeiten könnten sich daran stören, dass wir immer wieder auf den Zusammenhang zwischen der Meinungsbildung zu einem politischen Problem und der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung dazu hinweisen. Es hilft aber nichts, denn die überall herumschwirrenden Vorurteile und Legenden haben eine verheerende Wirkung auf die politischen Entscheidungen: Wir wussten auch vor zwei oder drei Jahren, dass es in der Bundesrepublik, anders als behauptet, keinen wirklichen, möglichst alle Bereiche der Volkswirtschaft erfassenden Boom gibt. Wir wussten, dass die wirtschaftliche Belebung weit übertrieben wurde, um die Agenda 2010-Politik als erfolgreich erscheinen zu lassen. Wir wussten, dass die Ankurbelung der Binnennachfrage dringend nötig gewesen wäre. Wir wussten, dass man sich angesichts des extremen Leistungsbilanzdefizits der USA auf den Export nicht verlassen kann, weil irgendwann es so nicht weitergehen konnte. Es ist Standardwissen, dass man die Konjunktur nicht von heute auf morgen umsteuern kann, dass konjunkturpolitische Maßnahmen Zeit brauchen und man sie deshalb rechtzeitig in Gang setzen muss. ...

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