Während sich hier, wo wir zu Hause sind, kaum Widerstand gegen diese besonders üble Art der Ausbeutung regt (würde ja bestimmt in der OZ stehen), heißt nicht, dass sich anderswo Arbeitende so etwa bieten lassen:
Hungerlöhne
Tief im Westen
... Sie fahren Bus, transportieren Schulkinder und Behinderte. Deshalb stellt ihr Arbeitgeber, die Firma Schulbusse Sonnenschein, auch besondere Anforderungen an sie, wie die Internetseite der Firma preis gibt. Was die Firma verschweigt, sind die Löhne, die sie ihren "qualifizierten Mitarbeitern" zahlt: Maximal 3,87 Euro pro Stunde. Das geht aus zwei Arbeitsverträgen hervor, die der Frankfurter Rundschau vorliegen. ...
Verdi stellte gestern Strafanzeige gegen die Schulbusse Sonnenschein OHG Warendorf und gegen den persönlich haftenden Gesellschafter Emil Sonnenschein. Der Vorwurf: Lohnwucher. ...
Die Zeitung liefert auch Hintergrund:
Hungerlöhne
Sittenwidrig ist ein Lohn, wenn er mehr als ein Drittel unter dem ortsüblichen Stundenlohn einer Branche liegt. Nach dieser Faustregel entscheiden bislang Arbeitsgerichte.
Die Bundesregierung bastelt schon lange an einem Gesetz. Die untere Grenze der Hungerlöhne soll sich an der Praxis der Gerichte orientieren. Das verhindert Armut aber nicht, weil sehr niedrige Tariflöhne schon weit verbreitet sind: Gemessen am Tariflohn läge im sächsischen Friseurhandwerk ein sittenwidriger Lohn erst unter- halb eines Stundenlohns von 2,14 Euro, in westdeutschen Blumenlä- den unter 4,16 Euro oder bei Ber- liner Wachleuten unter 3,16 Euro.
Im Niedriglohnsektor arbeiten 22 Prozent der Beschäftigten. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei 15 Prozent.
Die Bundesregierung bastelt schon lange an einem Gesetz. Die untere Grenze der Hungerlöhne soll sich an der Praxis der Gerichte orientieren. Das verhindert Armut aber nicht, weil sehr niedrige Tariflöhne schon weit verbreitet sind: Gemessen am Tariflohn läge im sächsischen Friseurhandwerk ein sittenwidriger Lohn erst unter- halb eines Stundenlohns von 2,14 Euro, in westdeutschen Blumenlä- den unter 4,16 Euro oder bei Ber- liner Wachleuten unter 3,16 Euro.
Im Niedriglohnsektor arbeiten 22 Prozent der Beschäftigten. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei 15 Prozent.
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