Sellering nutzte seinen Auftritt auf Usedom, um für den Industriestandort Lubmin zu werben: "Es ist bekannt, dass ich für den Standort gekämpft habe. Allerdings war da noch nicht die Rede von einem Steinkohlekraftwerk. Ich habe Verständnis, dass Leute darüber diskutieren wollen, ob das Kraftwerk passt. Als Ministerpräsident muss ich die objektive Durchführung des Verfahrens gewährleisten und dafür sorgen, dass die Bedenken Gehör finden." Selbst wenn das Kraftwerk gebaut werde, müsse jeder damit umgehen können. "Das Schlimmste für die Region wäre dann nicht das Kraftwerk, sondern Horrormeldungen, die bundesweit durch Medien gehen", zeigte sich Sellering überzeugt und forderte für den Fall der Genehmigung eine positive Nutzung, etwa für eine Aussichtsplattform.Ich hatte hier geschrieben, dass ich von dem Mann nichts halte. Er bestätigt meinen Vorbehalt gegen ihn. Die Hoffnung, die Kraftwerksgegner auf Sellering setzten, hat sich nach dessen Äußerungen erledigt.
Sellering sagte nichts anderes als:
Leute, ihr dürft diskutieren, so viel ihr wollt. Nur stört uns nicht dabei, das Werk endlich zu genehmigen.
Er sagte noch mehr. Ich übersetze: Haltete die Schnauze, wenn das Werk gebaut worden ist, denn schlechte Nachrichten sind schlimmer für den Tourismus als aller Dreck und alle Gifte, die das Werk über euch und die Touristen in Vorpommern herabrieseln lassen wird.
Dass die Redakteurin das volksverblödende Gequatsche von der Aussichtsplattform und all die anderen Aussagen unkommentiert ließ, nichts nachfragte, weil sie gerade eine Stereo-Freude genoss, zeigt ihre Haltung zu dem Dong-Projekt.
Dabei hatte ich in einem OZ-Artikel zur Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens dies gelesen:
... Und die Landesregierung? Verzögert, mauert, verharmlost. Schwerin lässt Bauanträge von Ministerien zuarbeiten, Gutachten frisieren, Proteste verhindern.
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