Südamerika ist zwar weiter weg von der OZ, wo sie zu Hause ist, als Bayern. Dennoch frage ich mich, warum das Blatt die Berichterstattung über die Staaten vernachlässigt. Wahrscheinlich: zu wenige Agenturmeldungen.
Hier eine Anregung, die mich an Chile in den Jahren 1969 - 73 denken ließen:
Ecuador wählt Kapital ab
... Die neue Verfassung verfolgt hehre Ziele. Sie setzt auf soziale Gerechtigkeit, die Anerkennung der indigenen (eingeborenen) Kultur und ihrer Gesellschaftsprinzipien. Die Stellung des Präsidenten wird zwar gestärkt, zugleich aber soll ein »Rat für Bürgerbeteiligung und soziale Kontrolle« als vierte Gewalt verankert werden. Gesundheitsversorgung und Bildung werden kostenfrei, jegliche dauerhafte Präsenz ausländischer Truppen im Land ist verboten. Der Staat erhält mehr Kompetenzen in der Wirtschaftsführung. Schon vor dem Referendum sprach Correa von drei Formen des produzierenden Eigentums: privatem, sozial-solidarischem und staatlichem.
Auch der Zugang zu Agrarland wird in Ecuador künftig staatlich reglementiert - eine klare Position gegen Großgrundbesitz. Weil die Währungspolitik dem Präsidenten und nicht mehr der Zentralbank untersteht, ist davon auszugehen, daß der US-Dollar in Ecuador abgeschafft wird. Im Rahmen der neoliberalen Politik war er erst im Jahr 2000 als einziges offizielles Zahlungsmittel eingeführt worden.
Zunächst aber zählt nach dem Wahlsonntag in Ecuador die politische Botschaft: Nach Venezuela und Bolivien hat sich Ecuador für das Primat der Politik über die ungezügelte Macht der Wirtschaft ausgesprochen. ...
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