14. Oktober 2008

Duckmäuser sind sind lieb und dankbar

Es ist allemal des Aufschreibens wert: Reich-Ranitzki erbost sich über eine Veranstaltung, die zeigt, wie sich Mittelmaß feiert. Jedoch wie darüber geschrieben wird, entblößt die Schreiber.

Ausgerechnet jene Redakteurin der OZ, die ich in Erinnerung habe durch ihre langweiligen, nichtssagenden Inhaltswiedergaben von Fernsehsendungen, schrieb zu Ranitzki einen Kommentar:
Reich-Ranickis TV-Kritik
Recht hat er, aber...
... Recht habe er, endlich spreche mal einer die Wahrheit über das grottenschlechte TV-Programm aus, pflichteten ihm viele bei. ZDF-Lesen!-Moderatorin Elke Heidenreich teilte umgehend Ranickis Zorn. Dabei wolle der Kritiker niemanden beleidigen, räumte er in der Show ein, und war sofort bereit, öffentlich über Qualität zu diskutieren. Berechnendes Kalkül eines vergnatzten TV-Dinos, der sich Zustimmung sicher war? Schon lange ist das Niveau des Fernsehens in der Kritik. ...
In welcher Kritik? Doch nicht etwa in der OZ, auf der Kultur/Medien-Seite! Das ist der Brüller des Tages!
Nun kommts:
... Aber Reich-Ranicki, Elke Heidenreich und andere, die jetzt so aufschreien, sollten nicht vergessen, dass sie ihre eigene Popularität auch dem Fernsehen verdanken.
Da haben wir sie, diese fiesen Nestbeschmutzer, die einfach sagen, was sie denken, die nicht feige um den heißen Brei herumschreiben den andere nicht einmal erkennen wollen - genau diese Nestbeschmutzer sollten sich zurückhalten, sind sie doch erst geworden, weil ...
Das ist eine Denkungsart, die mich betroffen macht, weil Journalisten so nicht denken dürften.

Lesen Sie auch hier nach:

Reich-Ranicki und der Sturm im Wasserglas

Montag, 13.10.2008
Es ist erschreckend. Erschreckend, wie wenig es braucht, um die gesamte deutsche Medienjournaille in Erregung zu versetzen. Zum Beispiel einen verdienten, älteren Herren, der sich ob der Qualität der Aufzeichnung einer TV-Show öffentlich erregt - dies aber auf eine so merkwürdige Art tut, dass der Mantel des Schweigens über diesem Moment mehr zur Ehre des Kritikers gereichen würde, als das Wiederkäuen seines bizarr anmutenden Auftritts.

Das Affairchen "Marcel Reich-Ranicki lehnt den Deutschen Fernsehpreis ab", verrät viel über den Zustand des Fernsehens - aber eher auf einer Meta-Ebene. ...

Noch treffender finde ich dies. Unbedingt die zehn Sekunden opfern, um das anzuschauen! RTL zeigt, wie es um das Fernsehen steht.

Und sehr interessant ist die Überlegung zum Umgang mit Andersdenkenden, eine Überlegung, die die OZ nicht anstellt. Warum wohl nicht?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google