13. September 2008

Vergleich: Medien in der DDR und jetzt

Die vergangene "Hart aber fair"-Sendung hat viel Protest ausgelöst. Ich sehe die Sendung nicht mehr, seit sie wöchentlich gesendet wird und zum selben Zeitpunkt an Qualität einbüßte.

Doch dieser Kommentar (hier unter Buchstabe J) zur vergangenen Sendung hatte es in sich, weil er Grundsätzliches zur Medienwirtschaft aussagt:

... Ich habe mich 18 Jahre lang in der ehemaligen DDR “aufgehalten”, von Geburt bis zur sogenannten “Wende” . Ich mag es kaum aussprechen, so verwundert mich mein eigener Gedanke selbst manchmal: Langsam aber sicher fühle ich mich -salopp und emotionslos gesagt- wie “zu Hause” in der alten DDR. Die Massen-Medien heute ähneln den der damaligen ideologischen “Gleichschaltung” nur noch in dem Punkt, dass hier und da noch ein paar wenige kritische Gegenstandpunkte (unbestraft) veröffentlicht werden. Das Ziel ist aber prinzipiell propagandatechnich dasselbe geblieben: Installieren einer Ideologie: Gestern der Homo Sovieticus, heute der Homo Oeconomicus. Was auch wunderbar zu funktionieren scheint. ...

Der damalige DDR-Einwohner wußte was “Ideologie” ist und konnte sich darauf auf seine Art einstellen.
Der heutige Gesamt-BRD-Bürger denkt bei “Ideologie” lächelnd an sein Geschichtsbuch und den armen Ostblock und merkt gar nicht, dass er zur Zeit mit genau dem selben löchrigen Kahn unterwegs ist. Aber dieser Kahn ist heute wenigstens schön bunt überlackiert…...

Es tut einem schon ein bisschen weh, wenn man merkt, das die ganzen antikapitalistischen Losungen in der DDR, die eigentlich nur Hohn und Spott bei der Bevölkerung auslösten und eher zur Belustigung beitrugen, im Grunde genommen der jetzigen Realität entsprechen.

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