9. September 2008

Hintergrund: MV - Land der Billiglöhner

Kommentarlos, aber wenigstens auf der Titelseite berichtete die OZ:
Niedrigste Löhne in MV: 20 773 Euro pro Jahr
Erfurt (dpa/AP/OZ) Billiglohnland Mecklenburg-Vorpommern: Mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen von 20 773 Euro haben Arbeitnehmer im Nordosten deutschlandweit den geringsten Verdienst. Dies ergab eine neue Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). ...
Worin die Leistung der OZ an diesem Artikel bestand? Wahrscheinlich war es der erste Satz, denn die Berechnungen wurden für das Land Thüringen gemacht.
Die Untersuchung zum Anlass zu nehmen, eigene Gedanken einzubringen, fehlt
Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken.



Z.B. hätte die OZ sehr einfach herausfinden können, dass MV schon mindestens seit 1998 Schlusslicht ist oder einen besonders schlechten Platz belegt (Bitte in den Spalten unter MV nachschauen):

Natürlich hätten die miserablen Verdienstmöglichkeiten auch Anlass sein können, sie mit der Abwanderung in Beziehung zu setzen, so wie es der DGB für Thüringen tat.

Immerhin verließen von 1990 bis 2007 fast 162000 Menschen mehr das Land MV als zuzogen. Von 2000 bis 2007 betrug der Wanderungsverlust 80464 deutschen Bürger.

Dass die Wanderungsverluste in MV ausgerechnet in den vergangenen beiden Jahren besonders hoch waren, wo es doch so mächtig aufwärts gegangen sein soll im Land, ist natürlich auch kein OZ-Thema.

Wanderungsverluste in MV:

2004 8367 Deutsche
2005 7445 Deutsche
2006 9219 Deutsche
2007 9565 Deutsche

Dass die Wirtschaftsweisen der OZ gar solch einen Zusammenhang herstellen könnten, wage ich nicht einmal zu hoffen:

Deutschland EU-Schlusslicht bei Lohnentwicklung
Wettbewerbsfähiger auf Arbeitnehmerkosten


Deutsche Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren die geringsten Lohnerhöhungen aller Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) erhalten. Die Bruttolöhne und -gehälter in der Privatwirtschaft stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zwischen dem Jahr 2000 und dem ersten Quartal 2008 um 15,2 Prozent. Die Lohnnebenkosten erhöhten sich im selben Zeitraum um 9,7 Prozent und die Arbeitskosten um 14,0 Prozent. ...

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